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Anschlag auf den Malediven: Ex-Präsident verletzt

Mohamed Nasheed war von 2008 bis 2012 Präsident der Malediven. Nach Protesten trat er zurück. Jetzt wurde er bei einem Anschlag verletzt.

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Am Donnerstag kam es in der Hauptstadt der Malediven, Male, zu einer Explosion.
Am Donnerstag kam es in der Hauptstadt der Malediven, Male, zu einer Explosion.
picturedesk.com

Der Parlamentspräsident und ehemalige Regierungschef der Malediven, Mohamed Nasheed, ist durch eine Explosion in der Nähe seines Hauses verletzt worden. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Der 53-Jährige werde in einem Krankenhaus der Hauptstadt Male behandelt. Präsident Ibrahim Mohamed Solih sprach von einem Anschlag auf die Demokratie und erklärte, die australische Polizei werde die Ermittlungen unterstützen.

Nasheed habe keine lebensbedrohlichen Verletzungen erlitten, sagte Innenminister Imran Abdulla einem örtlichen Fernsehsender. Einzelheiten zu der Explosion wurden nicht genannt. Niemand bekannte sich zu der Tat. In den sozialen Medien waren Fotos zu sehen, die ein zerstörtes Motorrad am Tatort zeigten. "Er ist verletzt, aber sein Zustand ist stabil", sagte ein Regierungsvertreter.

Laut Angaben war Nasheed am Donnerstag in Male durch einen Sprengsatz an einem Motorrad schwer verletzt worden, als er in ein Auto einsteigen wollte. Der 53-Jährige musste operiert werden. Ärzte im Krankenhaus berichten, dass er eine weitere Operation brauche. Ein Angehöriger Nasheeds sagte, Splitter seien aus seiner Lunge und Leber entfernt worden. Nasheed sei ansprechbar und habe bei seiner Einlieferung ins Krankenhaus mit den Ärzten gesprochen.

Präsidentschaft endete 2012 nach Protesten

Nasheed war der erste demokratisch gewählte Präsident der Malediven und von 2008 bis 2012 im Amt. Seine Amtszeit endete mit einem Rücktritt unter dem Druck von Protesten. Bei der folgenden Präsidentschaftswahl erlitt er eine Niederlage und durfte 2018 wegen einer Verurteilung zu einer Haftstrafe nicht erneut antreten. Sein Parteikollege Solih gewann die Wahl. Nasheed blieb dennoch ein einflussreicher Politiker und wurde 2019 zum Parlamentspräsidenten gewählt.

Der indische Außenminister S. Jaishankar beschrieb die Explosion in einem Tweet ebenfalls als Attentat. "Wünsche ihm schnelle Erholung. Weiß, dass er sich niemals einschüchtern lassen wird", erklärte der Minister.

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