Szene

Ex-Prokuristin zeigt Husslein wegen Untreue-Verdacht...

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Andreas Tischler

Belvedere-Chefin Agnes Husslein-Arco gab schon zu vor knapp zwei Wochen zu, gegen Regeln verstoßen zu haben. Das Geld, das für die private Geburtstagsfeier ihres Mannes im Unteren Belvedere verwendet und falsch verbucht wurde, wolle sie nachzahlen. Der Betrag sei viel zu wenig, findet die inzwischen freigestellte Prokuristin Ulrike Gruber-Mikulcik und erstattete Anzeige wegen des Verdachts auf Betrug. Hussleins Vertrag könnte trotzdem verlängert werden.

Belvedere-Chefin Agnes Husslein-Arco gab schon zu vor knapp zwei Wochen zu, gegen Regeln verstoßen zu haben. Das Geld, das für die private Geburtstagsfeier ihres Mannes im Unteren Belvedere verwendet und  falsch verbucht wurde, wolle sie nachzahlen. Der Betrag sei viel zu wenig, findet die inzwischen freigestellte Prokuristin Ulrike Gruber-Mikulcik und erstattete Anzeige wegen des Verdachts auf Betrug. Hussleins Vertrag könnte trotzdem verlängert werden.

Eine schiefe Optik vermittelt, dass die Anzeige eigentlich auch vom Amt hätte kommen können, wie Mikulcik-Anwalt Georg Schima dem "Standard" mitteilte. Das sei aber nicht geschehen. Nun heiß es warten, ob Anklage erhoben wird. 

Aus 13.000 werden 130.000 Euro

Agnes Husslein-Arco gab an, dass es um 13.000 Euro gehe. Dieser Betrag sei viel zu gering, kontert die Ex-Prokuristin. Wenn man mit einberechnet, wieviel die Mitarbeiter kosten, die für die private Feier der Chefin geschuftet hätten, liege der Betrag eher bei 30.000 Euro. Die Wirtschaftsprüfer der Firma BDO sollen laut "orf.at" 100.000 Euro für ihren Prüfbericht verrechnet haben. 

Trotz Unregelmäßigkeiten weiter im Amt und vielleicht sogar Vertragsverlängerung

Besonders pikant ist die Anzeige, weil Hussleins Vertrag Ende 2016 ausläuft. Sie würde gern länger das Belvedere leiten. Bisher standen ihre Chancen nicht schlecht. Im Frühjahr 2016 hätte die Entscheidung über die Nachbesetzung des Postens fallen sollen. Diese Deadline wurde verschoben. Kulturminister Thomas Drozda will Agnes Husslein bis Ende des Jahres ihren Vertrag erfüllen lassen, allerdings mit Dieter Bogner als kaufmännisches "Beiwagerl". 

Grüne wollen parlamentarische Anfrage: 130.000 Euro und eine drohende Anklage

Die Grünen planen wegen der 30.000 Euro eine parlamentarische Anfrage. Allein die Untersuchung, ob es Unregelmäßigkeiten gegeben hätte, hätte weitere 100.000 Euro verschlungen. Unsicher ist auch ob und bis wann Anklage wegen Verdachts auf Untreue erhoben wird. Die Staatsanwaltschaft habe "genug Material, um sich das anzuschauen", meinte der Anwalt der Prokuristin zur APA. 

Ob Husslein nun noch Chancen auf den Job hat, will der Minister noch bis Ende Juli entscheiden.