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Ex-Salzburg-Coach wegen Rassismus-Protest gesperrt

Unglaubliche Strafe in Ungarn! Weil Ex-Salzburg-Coach Ricardo Muniz wegen rassistischer Vorfälle ein Zeichen setzte, wurde er lange gesperrt.

Heute Redaktion
Aufregung um eine Sperre nach Rassismus-Protest
Aufregung um eine Sperre nach Rassismus-Protest
Bild: picturedesk.com

Von April 2011 bis Juni 2012 saß Ricardo Muniz bei Red Bull Salzburg auf der Trainerbank. In 65 Spielen feierte er mit den "Bullen" 38 Siege, holte die Meisterschaft und den Pokalsieg. Diese Saison übernahm er den ungarischen Erstligisten Zalaegerszegi FC. Was er jetzt bei Österreichs Nachbarn erleben musste, hätte er sich wohl nie träumen lassen.

Was war passiert? Im Liga-Spiel gegen Honved Budapest kam es zu rassistischen Vorfällen. Immer, wenn ein dunkelhäutiger Spieler der Muniz-Truppe an den Ball kam, waren aus dem Gästeblock Affenlaute zu hören. "Ich habe den vierten Offiziellen mehrmals gebeten, dies zu unterbinden", berichtet Muniz nun niederländischen Medien. "Aber er hat nichts gehört, sagte er."

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Weiters meint der Holländer: "Dann bin ich zwei Meter in das Spielfeld hineingetreten. Dafür bekam ich vom Schiedsrichter Rot. Meine ganze Gruppe stand hinter mir." Die Angelegenheit hatte noch ein Nachspiel von Seiten des Verbandes. Muniz sah nicht nur Rot, er fasste auch eine Sperre für einen Monat "von allen sportlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit Fußball" aus. Außerdem wurde gegen beide Klubs ein Disziplinarverfahren wegen Fanaktionen im Zusammenhang mit Ordnungsstörungen eingeleitet.

Für Muniz bedeutet das, dass er dieses Jahr keine Spiele seiner Mannschaft mehr betreuen kann. Sportdirektor Attila Dragoner steht aber zu ihm: "Wir bedauern, dass Ricardo Moniz die nächsten vier Spiele nicht auf der Bank sitzen kann, aber ich kann sagen, dass die Spieler und die Mitarbeiter des Vereins zum Cheftrainer stehen und wir glauben, dass wir gestärkt aus dieser Situation hervorgehen werden." Der Sportchef stellt klar: "Wir werden weiterhin zu unserem Grundsatz stehen, dass Rassismus auf dem Fußballplatz nichts zu suchen hat."

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