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Ex-SPÖ-Politiker Fußi "ehrt" Andreas Gabalier

Der Unternehmer und Kabarettist liest "Hulapalu" vor und scherzt über den "intellektuellen Gehalt" der Gabalier-Texte.

Heute Redaktion
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    Andreas Gabalier live in München
    Andreas Gabalier live in München
    (Bild: imago stock & people)

    Die Texte von Andreas Gabalier vermitteln ein Frauenbild, das seinen Ursprung nicht in diesem Jahrtausend hat. Der selbsternannte Volks-Rock'n'Roller könnte dieser Aussage wohl kaum widersprechen, würde das in Anbetracht seiner bisherigen Sager aber auch gar nicht wollen. Seine Fans feiern ihn dafür; vielen Zuhörern und Zuhörerinnen, die unfreiwillig mit Gabaliers Lieder beschallt werden, ist diese Art der Traditionspflege hingegen ein Dorn im Auge bzw. dem Ohr.

    Die SPÖ erachtete besagte Lieder daher als unpassend für ihre Maifeier in Graz, bei der es auch um Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit ging. Die für den Event gebuchte Cover-Band 4you wurde daher gebeten, keine Songs von Gabalier zu spielen. Als 4you dennoch "Hulapalu" anstimmte, betrat eine SPÖ-Funktionärin die Bühne, um, wie es ein Mitglied der Band auf Facebook bezeichnete, ein Gabalier-"Verbot" auszusprechen.

    Auf Gabalier und Kurz folgt Fußi

    Aus dem vermeintlich harmlosen Vorfall wurde ein politischer Eklat, in den sich neben Andreas Gabalier (er warf der SPÖ "Faschismus" vor) auch Kanzler Sebastian Kurz einmischte. Nun gibt der PR-Berater, Unternehmer und Kabarettist Rudolf Fußi – früher Mitglied der Jungen ÖVP, später der SPÖ, mittlerweile bei beiden ausgetreten – ebenfalls seinen Senf dazu. Und das mit mehr als nur einer Prise Satire.

    "Liebe Freunde", erklärt Fußi via YouTube, "nachdem die Sozialdemokratische Partei nicht in der Lage ist, Andreas Gabalier und seine Liedkunst und vor allem den intellektuellen Gehalt seiner Lieder entsprechend zu würdigen, glaube ich, ist es nur richtig und angebracht, dass man von linker Seite sich entschuldigt und dafür den Text des Kantus 'Hulapalu' würdigt."

    Diese Würdigung besteht für Fußi darin, den Liedtext (Fantasie-)Wort für (Fantasie-)Wort vorzulesen. "Es ist wirklich eine Schande", meint der Vortragende am Ende noch, "dass eine Sozialdemokratische Politikerin in Graz das Volk vor diesen Weisheiten schützen wollte."

    Warum so viel Aufhebens über einen derartigen Nonsens machen, das scheint die Kernbotschaft von Fußis Clip zu sein. Die Diskussion über die Texte von Andreas Gabalier, sowie die Aufregung über diese Diskussion werden das Land trotzdem weiterhin beschäftigten.

    (lfd)