Österreich

Ex-Staatenloser sorgt in OÖ für Aufregung

Heute Redaktion
Teilen

Ein außergewöhnlicher Fall sorgt in Oberösterreich für Aufregung. Ein 50-jähriger Mann wurde zwar 1962 in Österreich geboren, hatte aber bis vor kurzem keinen gültigen Pass. Der Arbeitsmarktservice verweigert dem Mann die Auszahlung für den Zeitraum vor seiner Einbürgerung.

Die Geburtsstadt des 50-Jährigen ist Wels, er arbeitete jahrelang am Bau und für die ÖBB und dennoch hatte er jahrelang keinen österreichischen Pass. Seine Mutter stammt aus Rumänien und war ohne Papiere nach Österreich gekommen, sein österreichischer Vater ist schon lange tot.

Da Österreich abseits des Papiers immer seine Heimat war, hatte der Mann schon vor vielen Jahren die Staatsbürgerschaft beantragt. Da er jedoch keinen Pass vorweisen konnte, wurde der Antrag zunächst abgewiesen. Dann drohte dem Mann auch noch die Armut. Denn 2012 verlor er seinen Job bei den ÖBB.

Endlich auch auf dem Papier Österreicher

Den Gang zum AMS war er zwar gewohnt, da er in seinem früheren Job als Bauarbeiter im Winter immer arbeitslos war. Doch im Gegensatz zu damals bekam er plötzlich kein Arbeitslosengeld ausgezahlt. Vier Monate lang musste sich der 50-Jährige "durchboxen", bevor ihm endlich die Staatsbürgerschaft verliehen wurde und der Weg für das Arbeitslosengeld frei war.

Doch das Geld für die vier Monate erhielt er nicht. Der AMS verwies darauf, dass das Geld nicht ausbezahlt werden dürfte, weil laut Gesetz ein Aufenthaltstitel Voraussetzung für einen Anspruch auf Arbeitslosengeld ist. Dass ihm früher sehr wohl Geld ausgezahlt wurde, sei ein Fehler gewesen. Die Arbeiterkammer hat Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof eingelegt.