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Ex-Sturm-Coach sollte als "Strafe" Frauen trainieren

Eine Strafe des Westdeutschen Fußballverbands gegen Ex-Sturm-Coach Heiko Vogel sorgt für großen Unmut im deutschen Frauenfußball. 

Heute Redaktion
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Heiko Vogel
Heiko Vogel
Imago Images

Vogel, der aktuell die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach betreut, war nach sexistischen Äußerungen gegen zwei Schiedsrichter-Assistentinnen vom Westdeutschen Fußballverband bestraft worden. Vogel erhielt eine Geldbuße und eine Zwei-Spiele-Sperre, sollte darüber hinaus bis 30. Juni 2021 auch sechs Trainingseinheiten von Frauen- oder Mädchenteams leiten. 

Dies hatte bereits ÖFB-Teamkapitänin Viktoria Schnaderbeck in sozialen Netzwerken heftig kritisiert. Am Samstag meldeten sich dann alle Spielerinnen der ersten beiden deutschen Frauenfußball-Ligen in einem offenen Brief an den DFB, den die deutsche Teamkapitänin Alexandra Popp veröffentlichte, zu Wort. 

"Diskriminiert alle Frauen im Sport"

"Uns stellt sich die Frage, wie das Trainieren eines Frauen- oder Mädchenteams als eine Strafe festgelegt werden kann. (...) Es ist ebenso keine Wertschätzung, wenn man zum Ausgleich für solches unsportliches Verhalten anbietet, für ein paar Stunden eine Frauenmannschaft zu trainieren. Dieses Urteil diskriminiert alle Frauen im Sport und speziell im Fußball", heißt es im offenen Brief. 

Die DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg erklärte selbst, dass es "unbegreiflich" sei, ein Training eines Frauen-Teams als Strafe zu verordnen. Der Westdeutsche Verband soll ebenfalls eine "Überprüfung" des Urteils angekündigt haben. 

Gladbach-Manager Max Eberl hatte am Freitag klargestellt, dass die Trainingseinheiten keineswegs eine Strafe seien. Stattdessen habe Vogel selbst während der Verhandlung angeboten, Frauenteams zu trainieren. "Wir haben eine große Wertschätzung für den Frauenfußball. Das, was Heiko getan hat, war nicht in Ordnung. Das Training war ein Angebot, seine Wertschätzung dem Frauenfußball gegenüber auszudrücken."