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Ex-VW-Chef muss wegen Abgas-Betruges vor Gericht

Das Braunschweiger Landgericht hat die Anklage gegen Martin Winterkorn im Zusammenhang mit der Abgas-Affäre zugelassen.

Jochen Dobnik
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Ex-VW-Chef Martin Winterkorn drohen wegen Betrugs bis zu 10 Jahre Haft
Ex-VW-Chef Martin Winterkorn drohen wegen Betrugs bis zu 10 Jahre Haft
Bernd von Jutrczenka / dpa / picturedesk.com

Knapp fünf Jahre nach dem Auffliegen der Abgas-Affäre bei Volkswagen muss sich Martin Winterkorn (73) den Vorwürfen jetzt in einem öffentlichen Verfahren stellen. Wann die Gerichtsverhandlung beginnt, ist noch offen.

Schaden von mehreren 100 Millionen

"Die Kammer hat hinsichtlich des Angeklagten Prof. Dr. Winterkorn einen hinreichenden Tatverdacht – d. h. eine überwiegende Verurteilungswahrscheinlichkeit – wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs bejaht", erklärt das Gericht in seiner Aussendung am Mittwoch. Das Strafausmaß in diesem Fall (Paragraf 263 des Deutschen Strafrechts) sieht bis zu zehn Jahre Haft vor.

Die Anklage im sogenannten NOx-Verfahren richtet sich gegen fünf – teilweise ehemalige – Mitarbeiter der Volkswagen AG. Die Käufer bestimmter Fahrzeuge aus dem VW-Konzern sollen über die Beschaffenheit der Autos und speziell die sogenannte Abschalteinrichtung in der Motorsteuersoftware getäuscht worden sein.

Der Vorwurf des Betruges betreffe insgesamt 9 Millionen Autos, die in Europa und den USA verkauft worden sein sollen. Es stehe ein Vermögensschaden der Käufer in Höhe von insgesamt mehreren hundert Millionen Euro im Raum.