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Ex-Wagner-Söldner bittet Ukraine um Entschuldigung

Ein Ex-Mitglied der Wagner-Gruppe flieht nach Norwegen und bittet die Ukraine um Entschuldigung. 

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Wagner-Kommandeur Andrej Medwedew floh nach Norwegen.
Wagner-Kommandeur Andrej Medwedew floh nach Norwegen.
UTA TOCHTERMANN / AFP / picturedesk.com

Ein nach Norwegen geflohenes früheres Mitglied der russischen Söldnertruppe Wagner hat die Menschen in der Ukraine um Entschuldigung gebeten. "Für euch bin ich ein Schuft, und ich möchte euch nur bitten zu berücksichtigen, dass ich das erkannt habe, wenn auch verspätet, und dass ich mich gegen all das gewandt habe", sagte Andrej Medwedew in einem Interview des norwegischen Senders NRK, das am Dienstag online gestellt wurde. "Ich bitte euch, mich nicht zu verdammen, und bitte auf jeden Fall um Entschuldigung."

Medwedew will zu allen Kriegsverbrechen aussagen

Medwedew ist in diesem Monat nach Norwegen geflohen, das eine rund 200 Kilometer lange Grenze mit Russland hat. Er ist jetzt in einer Unterkunft für Asylbewerber in Oslo. Er hat seine Bereitschaft bekundet, zu allen Kriegsverbrechen auszusagen, die er bei seinem Einsatz in der Ukraine gesehen habe. Er selbst habe sich daran nicht beteiligt, sagt er. Norwegische Ermittler haben mitgeteilt, Medwedew habe den Status eines Zeugen.

Medwedew soll gegenüber der russischen Dissidentengruppe Gulagu.net seine Bereitschaft geäußert haben, über die Söldner-Gruppe und ihren Chef Jewgeni Prigoschin auszupacken. Prigoschin ist ein Millionär mit engen Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. 

Russland meldet Einnahme von Dorf im Gebiet Donezk

Im Krieg in der Ukraine haben die russischen Truppen nach eigenen Angaben nun das Dorf Blahodatne im Gebiet Donezk vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Das teilte am Dienstag das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zuvor hatte bereits der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, den Kampferfolg für seine paramilitärischen Einheiten beansprucht. Bestätigt wurde die Einnahme von ukrainischer Seite nicht. Noch am Wochenende hieß es in Kiew, die Angriffe seien abgewehrt worden. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Der Ort liegt nördlich der derzeit besonders umkämpften Stadt Bachmut.

Die russische Armee versucht, Bachmut von Norden und Süden zu umgehen, um die ukrainische Armee zum Rückzug aus der Kleinstadt zu zwingen. Beide Seiten müssen bei den blutigen Kämpfen dem Vernehmen nach massive Verluste hinnehmen. Die Hauptversorgungsroute nach Nordwesten ist aber weiter unter ukrainischer Kontrolle. Die Ukraine fordert vom Westen dringend schwere Waffen, um den Vormarsch der russischen Truppen zu stoppen und besetzte Ortschaften zu befreien.

Das russische Verteidigungsministerium informierte zudem über den Einsatz eines Panzerzugs im Kriegsgebiet. Die Besatzung auf dem nach dem Fluss Wolga benannten Zug solle für die technische Aufklärung und Minenräumung eingesetzt werden sowie militärische Ziele in der Luft und am Boden zerstören. "Dieser gewaltige Rüstungskomplex ermöglicht es den Soldaten, sogar unter den schwierigsten Bedingungen zu arbeiten", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. "Das ist ein echter Panzerzug, bis an die Zähne bewaffnet." Die Soldaten hätten dort einfache Schusswaffen, aber auch großkalibriges Gerät.

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