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Experiment zeigt, wie ehrlich Menschen sind

Heute Redaktion
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Forscher wagten einen skurrilen Versuch: Sie ließen Geldbörsen überall auf der Welt liegen und warteten ab, was passieren würde. Ein überraschendes Ergebnis.

Der Praxisbezug ist bei einer ernstzunehmenden Studie über die Alltäglichkeiten des Lebens essentiell. Das dachte sich auch ein Forscherteam aus der Schweiz, das in den Bereichen Ethik und Verhaltensökonomie aktiv ist. Sie wollten wissen, wie Ehrlichkeit global verteilt ist und ließen in 40 Ländern 17.000 Geldbörsen liegen.

Denn immerhin sollte Ehrlichkeit und ein korrektes Verhalten Basis eines jeden funktionierenden gesellschaftlichen Konstrukts sein. Aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine verlorene Geldbörse dem Suchenden tatsächlich zurückgegeben wird?



Geldbörsen an Schaltern von 355 Metropolen abgegeben

In 355 Metropolen machte das Schweizer Team den gleichen Test: Jemand gab vor, eine Geldbörse gefunden zu haben und übergab sie an einem offiziellen Ort wie einer Rezeption oder Information, Bank- und Postschaltern oder der Polizeistation einer Person. In der halb transparenten Geldbörse befanden sich immer eine Visitenkarte, eine Einkaufsliste, ein Schlüssel und meist noch ein mittlerer bis hoher Geldbetrag. Die Summe orientierte sich an der jeweiligen Währung.



Die Einschätzung der Experten war falsch


Die Experten lagen mit ihrer Einschätzung falsch. Sie vermuteten, dass Menschen höhere Beträge eher seltener zurückgeben würde. Genau das Gegenteil geschah jedoch. Je höher der Betrag, desto eher wurde die Geldbörse zurückgegeben. Bei den leeren Geldbörsen wurden 40 Prozent zurück gegeben. Waren 13 US-Dollar enthalten, stieg die Rückgabequote auf 51 Prozent.

Die höchste Quote an Ehrlichkeit war in Dänemark zu verzeichnen. Dort gaben 82 Prozent der Menschen die Geldbörse zurück. Schweden, Neuseeland, Tschechien, Australien und China schnitten dahinter am besten ab.

(GA)

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