Wirtschaft

Experte alarmiert: Ohne Reform droht Steuerstreik!

Heute Redaktion
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Bild: Uni Linz

Die Regierung unterschätze den Groll der Österreicher über das milliardenschwere Hypo-Debakel, über Rekordsteuern und steigende Belastungen durch die Kalte Progression, warnt Friedrich Schneider von der Uni Linz. Er fordert eine rasche Entlastung der Steuerzahler - ansonsten drohe ein Steuerstreik.

, über Rekordsteuern und steigende Belastungen durch die Kalte Progression, warnt Friedrich Schneider von der Uni Linz. Er fordert eine rasche Entlastung der Steuerzahler - ansonsten drohe ein Steuerstreik.

Die Regierung argumentiert ja, dass zuerst der Schuldenberg abgebaut werden müsse, bevor die Steuerzahler entlastet werden können.

"Dann bleiben zwei Leberkässemmeln übrig"

Doch Steuerexperte Schneider sieht das im Ö1-Morgenjournal anders: "Das sieht doch niemand mehr ein, wenn er brutto 50 oder 60 Euro im Monat mehr Lohn bekommt, und dann bleiben zwei Leberkässemmeln übrig. Da fühlen sich die Leute, ich sags jetzt einmal höflich, auf den Arm genommen."
"Wir stehen kurz vor Steuerrebellion"

Eine Steuerentlastung müsse schon nächstes Jahr kommen, nicht erst in zwei oder drei Jahren, wie es die Regierung frühestens vor hat. Passiert das nicht, befürchtet Schneider weitreichende Folgen: "Wir stehen in Österreich, ich sehe das in vielen Gesprächen auf vielen Vorträgen, kurz vor einer Steuerrebellion. Die Leute sagen, mir reichts jetzt, warum soll ich als Normalverdiener die Hälfte von jeder Lohnsteigerung oder noch mehr sofort an den Staat abtreten."

Faymann drängt auf Reform 2015

Auf Nachfrage nach seinem Schneider sieht die Gefahr, dass sich die Unzufriedenheit zu einem Steuerstreik auswächst. "Wir haben mehrere Millionen, die Lohnsteuern zahlen. Wenn mehrere Hunderttausend das nicht machen, wird das sehr schwierig, allein mit Bescheiden das einzutreiben."

Subventionen kürzen, Steuerbetrug bekämpfen

Schneider setzt auf zwei Maßnahmen, die allein zwei Milliarden Euro bringen würden: eine Kürzung aller staatlichen Subventionen um sieben Prozent und eine . Weiters fordert er eine großflächige Streichung von Ausnahmeregeln - dafür sollten die Steuertarife sinken.

Gegen die von der SPÖ kritisierte europaweite Steuervermeidung großer Konzerne - durch die Verschiebung von Gewinnen in andere Länder - könne Österreich alleine gar nichts machen, sondern nur im Rahmen der EU, sagt Schneider. , ist er skeptisch. An den schon budgetierten Ertrag von 500 Millionen Euro ab dem Jahr 2016 glaubt der Wirtschaftsexperte nicht: Maximal 400 Millionen könnten hereinkommen - wenn wirklich elf EU-Staaten mitmachen und die Regelung nicht zu viele Ausnahmen hat.