Experte über Angriff

"Attentat auch in Österreich nicht auszuschließen"

Auch bei uns werden Gruppierungen immer extremer - vor allem in Wahlkampfzeiten, warnt Extremismusforscher Nicolas Stockhammer.

Newsdesk Heute
"Attentat auch in Österreich nicht auszuschließen"
Der Täter feuerte fünf Schüsse auf den Politiker, traf ihn in den Bauch und in die Arme.

Grenzenloser Hass auf Politiker. Weltweit sitzt der Schock tief nach dem Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico (59, Sozialdemokrat der Partei "Smer“). Aus nächster Nähe feuerte ein Schriftsteller (71) auf den Top-Politiker. Der Täter sagte in einem Video zu seinem Motiv: "Ich stimme der Regierungspolitik nicht zu."

Attentat auf Fico - alle Fotos

1/8
Gehe zur Galerie
    Polizisten und Sicherheitsbeamte stehen am Mittwochabend Wache vor dem Krankenhaus, in das Premierminister Fico eingeliefert wurde.
    Polizisten und Sicherheitsbeamte stehen am Mittwochabend Wache vor dem Krankenhaus, in das Premierminister Fico eingeliefert wurde.
    REUTERS

    "Lage driftet in Extreme ab" - auch bei uns

    Mitten in Europa war so etwas bis vor wenigen Tagen noch völlig unvorstellbar. Oder schon? Nicolas Stockhammer, renommierter Extremismusforscher an der Donau-Uni Krems, ist wohl nicht so sehr überrascht: "Generell hat sich die politische Lage zugespitzt, driftet in die Extreme ab. Die Stimmung ist sehr aufgeladen, vor allem zeigt sich das in sozialen Medien. Beschimpfungen sind da oft die unterste Ebene", sagt er im "Heute"-Gespräch.

    Experte Stockhammer über die Lage in Österreich, sind wir weiterhin die 'Insel der Seligen'? "Man sieht auch hier, dass der Diskurs immer extremer und feindseliger wird. Gerade jetzt zu Wahlkampfzeiten. Der Extremismus nimmt zu – bei linken und rechten Gruppen und auch bei Islamisten."

    Der slowakische Regierungschef Robert Fico schwebte stundenlang in Lebensgefahr.
    Der slowakische Regierungschef Robert Fico schwebte stundenlang in Lebensgefahr.
    VLADIMIR SIMICEK / AFP / picturedesk.com

    Attentat kann Nachahmungstäter motivieren

    Eine völlige Eskalation der Lage sieht der Forscher auch bei uns im Bereich des Möglichen: "Prinzipiell ist so ein Attentat bei uns nicht auszuschließen, es gibt oft einen Nachahmungseffekt. Wenn jetzt in Slowakei und davor mehrmals in Deutschland Politiker attackiert werden, kann es in Imitation resultieren."

    Mittlerweile gibt es ein leichtes Aufatmen in der Slowakei. Ministerpräsident Robert Fico ist nach einer mehrstündigen Notoperation wieder bei Bewusstsein.

    Die Bilder des Tages

    1/69
    Gehe zur Galerie
      <strong>31.10.2024: Fischer, Berg &amp; Kaiser lassen kranken Freund im Stich.</strong> G. G. Anderson zeigt sich in einem Interview schwer enttäuscht von seinen hochkarätigen Schlager-Kollegen – <a data-li-document-ref="120069858" href="https://www.heute.at/s/fischer-berg-kaiser-lassen-kranken-freund-im-stich-120069858">dies ist kein Einzelfall &gt;&gt;&gt;</a>
      31.10.2024: Fischer, Berg & Kaiser lassen kranken Freund im Stich. G. G. Anderson zeigt sich in einem Interview schwer enttäuscht von seinen hochkarätigen Schlager-Kollegen – dies ist kein Einzelfall >>>
      IMAGO/osnapix; IMAGO/Eibner; IMAGO/BSR Agency

      Auf den Punkt gebracht

      • Der Extremismusforscher Nicolas Stockhammer warnt davor, dass auch in Österreich die politische Lage immer extremer wird, besonders in Wahlkampfzeiten
      • Nach dem Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico ist die Möglichkeit eines ähnlichen Angriffs auch in Österreich nicht auszuschließen, da es oft einen Nachahmungseffekt gibt
      • Der Politiker befindet sich mittlerweile nach einer Notoperation wieder bei Bewusstsein
      red
      Akt.