Österreich

Experte fordert jetzt: "Radfahren bei Rot!"

Heute Redaktion
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Wer mit seinem Drahtesel bei Rot über die Straße fährt, muss mit einer Strafe von bis zu 726 Euro rechnen. Blödsinn, findet Ulrich Leth von der TU Wien. Das Rotfahren sollte ganz legal sein.

Ulrich Leth fährt gerne mit seinem Rad – manchmal auch bei Rot über die Straße: "Dort, wo es gefahrlos und ohne andere zu behindern möglich ist, sollten Radfahrer über rote Ampeln fahren dürfen", sagt der TU-Projektassistent.

Sicherheitsbedenken hat Leth keine: "Das Rotfahren ist eine weit verbreitete Praxis, funktioniert großteils konfliktfrei und gefahrlos." Vor allem in Tempo-30-Zonen hält der Verkehrsforscher einen Testbetrieb für sinnvoll. "Ideal wäre ein Wohngebiet, in dem der Durchzugsverkehr herausgenommen wird."
Seine Argumente:

Höhere Aufmerksamkeit: Radler haben keine Knautschzone, geben besser auf sich acht.
Bessere Wahrnehmung: Im Gegensatz zu Autofahrern bekommen Biker visuell und akustisch viel mehr mit.
Flüssigerer Verkehr: Ampeln machen den Radverkehr langsamer. Deren Abschaffung würde Geld sparen.
Abgase stören: Wer bei Rot hält, atmet Schadstoffe ein.
Attraktiveres Angebot: Das Fahren bei Rot würde einen zusätzlichen Anreiz bieten, auf den Drahtesel umzusteigen.


CZ