Welt

Experte: Kurz' Plan viel teurer als Hilfe für Afrika

Heute Redaktion
Teilen
(Symbolbild)
(Symbolbild)
Bild: Reuters

Der ehemalige Flüchtlingscamp-Leiter Kilian Kleinschmidt vermisst wirkliche Entwicklungshilfe. Außerdem: "Das Mittelmeer zu schließen wird viel viel mehr kosten!"

Über Auffanglager, Rückführungen, Grenzschließungen oder den Außengrenzschutz will Migrationsexperte Kilian Kleinschmidt gar nicht reden. "Ich bin etwas durcheinander,.. Menschen einzusperren ist das anscheinende Ziel. Die wirklichen Probleme sind aber ganz andere", sagt er auf "Ö1".

Kleinschmidt, der für die UNO selbst schon Flüchtlingscamps geleitet hat, vermisst wirklich tiefgreifende Maßnahmen innerhalb von Afrika. "Dazu hört man leider nichts", sagt er.

Das Dublin-Konzept, auf Basis dessen Deutschland jetzt Flüchtlinge in das Erstkontakt-Land zurückschicken will, hält Kleinschmidt für undenkbar in einem modernen Europa.

Tiefgreifende Maßnahmen

In Europa geht es für ihn vor allem darum, Migration und Immigration vernünftig zu regeln. Nicht die Menschen, die vor Krieg und Verfolgung flüchten seien das Problem, sondern jene, die niemals eine Chance im Asylsystem haben werden.

Er meint damit Menschen, die weithin als "Wirtschaftsflüchtlinge" geschimpft werden, sich aber in Europa "auch nur versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen". Für solche Menschen brauche es vernünftige Einwanderungsstrukturen, etwa eine Art "Green Card für Europa".

"Mittelmeer zu schließen kostet viel mehr"

Politiker betonen es oft und eindringlich, dass die Migrationsthematik direkt in den Herkunftsländern gelöst werden müsse. "Da wird leider sehr wenig getan", attestiert Kleinschmidt. Zwar gebe es einige Programme, aber vor allen in Sachen Ausbildung werde schlicht und einfach zu wenig gemacht.

Drei Milliarden Euro Entwicklungshilfe seien versprochen worden. Das sei wenig im Vergleich mit dem, was die restriktiven Maßnahmen in Europa kosten würden, meint der Experte. "Aber darüber spricht ja keiner. Allein das Mittelmeer zu schließen wird viel viel mehr kosten!"

Die Bilder des Tages

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com

    (red)