Wirtschaft

Experte sagt, ob Russen-Gas im Winter zum Problem wird 

Jetzt ist auch Österreich von reduzierten Gaslieferungen betroffen. Ein Experte hat nun die Situation für den Winter eingeschätzt. 

Nikolaus Pichler
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E-Control-Chef Alfons ordnete am Freitag die aktuelle Gas-Situation ein. 
E-Control-Chef Alfons ordnete am Freitag die aktuelle Gas-Situation ein. 
Anna Rauchenberger / E-Control / OTS

Der Gasfluss von Russland nach Europa stockt immer mehr. Auch Österreich ist jetzt von reduzierten Lieferungen betroffen. Die Preise an den europäischen Gasbörsen sind laut Ö1-Morgenjournal um rund 30 Prozent gestiegen. Das Energieministerium betonte am Donnerstag, es gebe keine Anzeichen für einen kompletten Lieferstopp, doch man sei auf alle Szenarien vorbereitet. 

Doch während sich die wenigsten im Sommer den Kopf übers Heizen zerbrechen, stellen sich immer mehr Österreicher die Frage, was der Winter bringt. 

Das ist Notfall-Plan von Behörden-Chef

E-Control-Vorstand Alfons Haber nahm dazu am Freitag im Morgenjournal Stellung. "Wir haben sehr hohe Fullstände im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, weil wir hohe Speichermengen haben. Wir haben aktuell rund 40 Prozent des österreichischen Jahresverbrauchs eingespeichert", beruhigt Haber. 

Die EU-Kommission empfiehlt Speicherstände um die 80 Prozent bis Anfang Oktober. Haber will auf alternative Routen setzen, falls es im Winter zu weiteren Einschränkungen käme. 

Gas aus diesen Ländern soll uns retten

Die fehlenden Mengen sollen laut Haber gegebenenfalls im Winter durch Gas Norwegen, den nordafrikanischen oder den kaspischen Ländern ersetzt werden. "Wenn man im Sommer die aktuellen Mengen nutzt, um die Speicher zu befüllen, dann ist es schon realistisch, dass wir sie auch im Winter befüllen können."

Haber betont, dass es sich beim Grund für den aktuellen Lieferengpass um ein technisches Gebrechen handelt. Diese Argumentation Russlands sei in diesem Fall auch nachvollziehbar. Es gebe keine Anhaltspunkte, um daran zu zweifeln, so der Tenor des Behörden-Chefs. Der deutsche Energieminister Robert Habeck zweifelte am Donnerstag die Darstellung Russlands an. Auch die bevorstehende tageweise Abschaltung der Pipeline Nord Stream 1 aus Instandhaltungsgründen sei bekannt gewesen, so Haber. 

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    Hans Ringhofer / picturedesk.com; Hans Ringhofer / picturedesk.com

    Doch was passiert, wenn der Ernstfall eintritt und längerfristig kein Gas nach Österreich strömt? Man habe bereits eine Reihe von Gesprächen geführt und Kunden auf mögliche Probleme hingewiesen, weicht Haber der Frage aus. 

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