Österreich

Experte: Wiener Öffis sind am Limit

Heute Redaktion
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Bei öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien geht laut einem Experten der Wirtschaftsuni (WU) bald nichts mehr. Er fordert neue Verkehrskonzepte, an denen laut Wiener Linien ohnehin schon gearbeitet werde.

 

Eine Fehleinschätzung der Zahl der Wiener Bevölkerung sowie der große Erfolg der 365-Euro-Jahreskarte seien hauptverantwortlich für die Probleme, so Sebastian Kummer vom Institut für Transportwirtschaft an der WU.  

Bei den Wiener Linien sieht man das anders. Man arbeite mit der Verlängerung der U1 bzw. der U2 und dem Neubau der U5 an der „Infrastruktur der Zukunft“, so Sprecher Dominik Gries.

Die Knackpunkte der Wiener Linien sind laut Kummer neben der U6 die U3, der 43er und der 13A, wie der Experte gegenüber ORF Wien betont. Bei der U6 komme es regelmäßig zu Dränglereien am Bahnsteig und Verzögerungen. Zur Hauptzeit würde nur alle vier Minuten eine U6-Garnitur fahren, was zu wenig sei. Durch volle Stationen und Züge und daraus resultierende Verzögerungen der Fahrzeiten könnten pro Stunde zudem im Schnitt nur 20 statt 30 U-Bahngarnituren fahren, rechnet Kummer vor. 

Das dementieren die Wiener Linien gegenüber den ORF: Bereits vor eineinhalb Jahren seien die Intervalle auf 2,5 Minuten umgestellt worden, so Sprecher Dominik Gries. Aktuell könne man nicht von einer Überlastung sprechen, heißt es dazu von den Wiener Linien.

Weitere U-Bahnen nötig

Kummer sieht als Zukunftskonzept die E-Mobilität, sowie der Ausbau von Carsharing, selbstfahrenden Autos und E-Tankstellen. Diese Maßnahmen könnten das öffentliche Netz entlasten.  Laut Kummer brauche es mindestens zwei weitere U-Bahn-Linien, vor allem in die entlegenen Stadtbereiche.