Gesundheit

Forscher glauben, dass Impfung bei Mutation nicht wirkt

Die Coronavirus-Varianten, die zuletzt in Großbritannien, Afrika und Brasilien gefunden wurden, könnten eine Neu-Infektion wahrscheinlicher machen.

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Die neuen Mutationen des Coronavirus könnten dazu führen, dass das Virus ansteckender ist, mehr Zellen befällt und Infektionen länger dauern.
Die neuen Mutationen des Coronavirus könnten dazu führen, dass das Virus ansteckender ist, mehr Zellen befällt und Infektionen länger dauern.
istock

In vielen Ländern der Welt explodieren derzeit die Infektionszahlen. Das hängt mit dem Aufkommen von neuen Mutationen des Coronavirus zusammen. Gleich mehrere haben das Potenzial, dominierende Varianten des Erregers zu werden. Diese könnten die Eindämmung der Pandemie gefährden, wie Experten befürchten. Sie erachten es für notwendig, die Forschung an Impfstoffen weiterhin voranzutreiben, um dem Virus einen Schritt voraus zu sein - oder zumindest gleichauf. Das könnte nämlich zugleich bedeuten, dass die Impfstoffe jährlich aktualisiert werden müssten.

Die südafrikanische Corona-Variante kann Teile des Immunsystems passieren

Denn ein Schutz vor sämtlichen neuen Varianten ist mit den aktuellen Impfstoffen nicht gewiss, wie bereits die ersten Studienergebnisse zeigen. Die südafrikanische Forscherin Penny Moore warnte nun davor, dass die Immunität bei Menschen mit milden Verläufen der Erkrankung bei der Variante aus Südafrika weniger effektiv sei. Das habe mit der strukturellen Besonderheit dieser Variante wie auch der brasilianischen zu tun.

So macht ein Teil es möglich, den Antikörpern zu "entkommen". Das Forscherteam hat in seiner Untersuchung herausgefunden, dass 48 Prozent der Blutproben von Menschen, die sich mit früheren Versionen ansteckten, keine Immunantwort auf die neue Variante aufwiesen. "Es ist klar, dass wir ein Problem haben," betonte die Studienautorin. So könnte es vermehrt zu Neu-Infektionen mit einer der neuen Variante kommen.

Coronavirus nutzt evolutionären Vorteil der Mutationen

Eine Studie aus den USA kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: So soll die Immunität bei der neuen Variante reduziert sein und Antikörper der älteren Version Schwierigkeiten haben, das mutierte Virus aufzuhalten. Diese Befürchtungen bestätigen sich auch bei einem erneuten Ausbruch an einem Ort in Brasilien, wo mindestens 75 Prozent der Bevölkerung bereits Antikörper entwickelt hatten, wie "Heute" berichtete. Ein Wert, bei dessen Überschreitung eigentlich Herdenimmunität eintreten sollte. Dieser erneute Infektionsanstieg könnte jedoch auch an einer abnehmenden Immunität liegen, wie netdoktor schreibt. Es gibt derzeit auch keine gesicherten Daten, dass die Impfungen nicht vor den neuen Varianten schützen würden. "Bisher scheint das Virus nicht gegen CoV-Impfstoffe resistent geworden zu sein", zitiert Netdoktor den WHO-Impfstoffexperten Philip Krause. Die schnelle Entwicklung der Varianten könne jedoch darauf hindeuten, "dass dies schneller passieren könne, als uns lieb ist". Dann wäre es nötig, die Impfstoffe dementsprechend anzupassen, so der Forscher. 

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    Das ist das erste Foto des Coronavirus. Mittlerweile ist es zahlreiche Male mutiert. Das Viren das Erbgut verändern, ist bekannt. Manche verändern sich dabei schneller als andere. Das Coronavirus verfügt über 30.000 Bausteine. Diese werden bei Mutationen verändert. Das bedeutet nicht unbedingt, dass sich die Eigenschaften ändern. Bisher sind fast 13.000 Mutationen bekannt. 
    Das ist das erste Foto des Coronavirus. Mittlerweile ist es zahlreiche Male mutiert. Das Viren das Erbgut verändern, ist bekannt. Manche verändern sich dabei schneller als andere. Das Coronavirus verfügt über 30.000 Bausteine. Diese werden bei Mutationen verändert. Das bedeutet nicht unbedingt, dass sich die Eigenschaften ändern. Bisher sind fast 13.000 Mutationen bekannt.
    Screenshot YouTube