Politik

Experten gegen Junkfood-Steuer

Heute Redaktion
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Steuern auf Soft Drinks wie Cola und jegliche Art von Junk Food - die könnten nach Ansicht von UN-Experten zu einer gesünderen Ernährungsweise führen. In der ORF-Fernsehsendung "Im Zentrum" am Sonntagabend sprach sich Gesundheitsminister Alois Stöger (S) dagegen aus: "Wir müssen die Köpfe und Bäuche der Menschen erreichen und nicht neue Steuern erfinden."

Steuern auf Soft Drinks wie Cola und jegliche Art von Junk Food - die könnten nach Ansicht von UN-Experten zu einer gesünderen Ernährungsweise führen. In der ORF-Fernsehsendung "Im Zentrum" am Sonntagabend sprach sich Gesundheitsminister Alois Stöger (S) dagegen aus: "Wir müssen die Köpfe und Bäuche der Menschen erreichen und nicht neue Steuern erfinden."

Jeder zweite Erwachsene und jedes vierte Kind in Österreich ist übergewichtig. Für Stöger sei wichtig, dass das der Menschen so verändert werden müsse, dass jeder Zugang zu gesunder Ernährung hat. Als Beispiel führte er die neue Kampagne "Weniger Salz ist g'sünder" von österreichischen Bäckern an. Diese wollen mit der Reduktion von Salz für Brot und Gebäck einen Beitrag zur Verringerung des überhöhten Salzkonsums in Österreich leisten und damit die Vermeidung von Herz-Kreislaufkrankheiten unterstützen. "Die Industrie ist gefordert mehr solche Überlegungen anzuführen", sagte der Minister.

"Ein Umdenken muss schon von klein auf beginnen", forderte die Ernährungswissenschafterin Dagmar von Cramm. Gesundes Essen müsse Kindern schmackhaft gemacht werden. Dem stimmte auch der Ernährungsmediziner Kurt Widhalm von der MedUni Wien zu: "Information alleine genügt nicht". Das Verhalten der Menschen müsse frühzeitig beeinflusst werden. "Wir müssen alles tun, um den Respekt vor den Lebensmitteln wieder zu erhöhen", sagte Widhalm. Eine Verhaltensänderung würde allerdings "Monate, wenn nicht Jahre" dauern.

Für mehr Bewusstseinsbildung sprach sich auch der Schauspieler und Regisseur Peter Kern aus: "Wir müssen erst wieder schmecken und essen lernen." Eine Besteuerung von ungesunden Lebensmitteln sieht der Schauspieler als "eine Art Verbot" und damit als eine "Entmündigung des denkenden Bürgers".

Zehn Mio. Euro für Umstellung

Eine Trendwende in der Ernährung forderte auch der Gesundheitsminister. Das richtige Mittel dazu sieht er im sogenannten Nationalen Aktionsplan Ernährung (NAP.e). Mehr als 100 Maßnahmen im NAP.e sollen das Essverhalten der Österreicher verbessern. Zehn Millionen Euro wurden für die Umsetzung in den kommenden drei Jahren zur Verfügung gestellt.