Politik

Experten kritisieren Verschiebung der Zentralmatura

Heute Redaktion
14.09.2021, 16:24

Wie Quellen im Unterrichtsministerium am Montag berichten, wird die Einführung der Zentralmatura in Österreich um ein Jahr nach hinten verschoben. Der Start für die bundesweit einheitliche Reifeprüfung wäre ursprünglich für das Schuljahr 2014/15 geplant gewesen. Die Betroffenen freut?s, die Experten und die Grünen sind skeptisch.

Zu chaotisch! Die Einführung der Zentralmatura in Österreich wird um ein Jahr nach hinten verschoben. Der Start für die bundesweit einheitliche Reifeprüfung wäre ursprünglich für das Schuljahr 2014/15 geplant gewesen. Die Betroffenen freut´s, die Experten sind skeptisch. Die Grünen fordern Schmied zum Rücktritt auf.

Lehrer, Schüler und Eltern waren aufgrund der Jetzt hat Ministerin Schmied einen Rückzieher gemacht: Statt 2014 soll die erste Zentralmatura an den allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) nun 2015 stattfinden, die erste Zentralmatura an den berufsbildenden höheren Schulen statt 2015 erst 2016.

Auf freiwilliger Basis sollen Schulen aber auch schon vorher zentrale Reifeprüfungen anbieten können. Im Unterrichtsministerium wollte man dies nicht bestätigen. Für 10.30 Uhr haben aber Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) und ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon zu einer Pressekonferenz geladen.

Grüne fordern Schmieds Rücktritt

Die Grünen fordern Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) anlässlich der Verschiebung der Zentralmatura zum Rücktritt auf. Die Entscheidung der Ministerin sei "eine fatale Fehlentscheidung", so der Grüne Bildungssprecher Harald Walser in einer Aussendung. Schmied sei nun mit zwei zentralen Reformen - der gemeinsamen Schule und der Zentralmatura - gescheitert: "Sie sollte die Konsequenzen ziehen und das Feld räumen."

FPÖ fordert Veröffentlichung der Tests

Die Blauen begrüßen die Verschiebung und fordern die umfassende Veröffentlichung der Ergebnissen der ersten Zentralmatura-Probeläufe.

Bildungsforscher: nicht notwendig

Aus der Sicht des für die österreichweit einheitlichen Klausuren zuständigen Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie) wäre eine Verschiebung nicht nötig gewesen. "Jetzt haben wir mehr Zeit, aber in Wirklichkeit ist das Programm seit letzter Woche voll angelaufen", so Interimsdirektor Christian Dorninger.

So läuft die Zentralmatura

Die standardisierte Reifeprüfung besteht aus drei voneinander unabhängigen Säulen: Zentral ist die Klausur, bei der alle Schüler Österreichs am selben Tag in Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen zentral vorgegebene Aufgaben lösen, die vom Lehrer nach einem vorgegebenen Schlüssel bewertet werden. Vor allem beim Fach Mathematik hatten Schüler-, Eltern- und Lehrervertreter wegen der aus ihrer Sicht mangelnder Vorbereitung eine Verschiebung des Starttermins gefordert.

Bei der neuen Matura muss außerdem jeder Schüler eigenständig außerhalb der Unterrichtszeit eine vorwissenschaftliche Arbeit (an den BHS: Diplomarbeit) erstellen und präsentieren. Bei der mündlichen Prüfung können die Schulstandorte eigene Schwerpunkte setzen: Die Lehrer eines Faches einigen sich dabei auf einen Themenpool, aus dem die Prüflinge ihre Aufgabe ziehen.

APA/red

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