Coronavirus

Experten-Plan: Kurz alles zu, Treffen nur mit 1 Person

Der Wiener Forscher Peter Klimek plädierte am Karfreitag im Ö1-Morgenjournal für kurze, harte Lockdowns. Diese würden einen "großen Effekt" haben.

Heute Redaktion
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Die verwaiste Kärntnerstraße in Wien.
Die verwaiste Kärntnerstraße in Wien.
viennaslide / picturedesk.com

Auch am Karfreitag war die Corona-Pandemie und mögliche Konzepte gegen explodierende Zahlen wieder erstes Thema in den Morgennachrichten auf Ö1. Im Fokus stand eine neue Oxford-Studie. Geforscht wurde in 114 Regionen in sieben Ländern, darunter auch Österreich. Ergebnis: Das Schließen von Geschäften, Gastronomie und körpernahen Dienstleistern bringe bei Lockdowns am meisten. Der Komplexitätsforscher Peter Klimek erläuterte: "Die Ansteckungsraten sind hier am meisten zurückgegangen."

Peter Klimek vom Complexity Science Hub Vienna (CSH) 
Peter Klimek vom Complexity Science Hub Vienna (CSH) 
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Treffen nur zwischen 2 Personen

Eine Schließung der Geschäfte, der Gasthäuser und der Friseure würde jeweils mit einer "Reduktion von 10 bis 20 Prozent" bei den Ansteckungen aufschlagen, erläuterte Klimek. Die genauen Gründe hierfür seien nicht bekannt: "Es ist nicht möglich, genauer aufzuteilen, ob diese Reduktionen dadurch zustande kommen, dass sich Handelsangestellte untereinander weniger anstecken, ob es der Effekt ist, dass sich die Bevölkerung beim Einkaufen gehen ansteckt oder ob einfach ein offener Handel ein Anreiz ist, das Haus zu verlassen und sich mit anderen Personen zu treffen."

Zweiter Ansatz sind private Treffen, die in der Osterruhe im Osten des Landes ja ebenfalls streng limitiert sind. Dies mache laut dem Physiker durchaus Sinn: Dürfen sich nur zwei Personen aus zwei Haushalten treffen, verringere sich die Ansteckung, so Peter Klimek, am massivsten. Hingegen: "Wenn man Zusammentreffen von mehr als zwei Haushalten zulässt, gibt es kaum noch einen Effekt."

"Lockdown nicht komplett sinnlos"

Das Schließen von Schulen habe kaum Einfluss auf Ansteckungen. Schul-Präventionskonzepte würden Wirkung zeigen. Klare Message auch an alle, die glauben, die Maßnahmen würden ohnedies nichts mehr bringen: "Wenn auch etwas geringer als bei der ersten Welle", ist sich Klimek sicher: "Diese Maßnahmen wirken immer noch. Es ist nicht komplett sinnlos, diese Maßnahmen zu treffen." 

Es sei darüber hinaus sinnvoll, Lockdowns hart und kurz anzusetzen, wie der Forscher erklärt: "Kurz, um nicht in die Pandemiemüdigkeitsfalle zu kommen. Und hart deshalb, um in einer möglichst kurzen Zeitspanne einen großen Effekt zu haben."

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