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Experten warnen vor neuer Gefahr durch Terror in Europa

Todesfälle durch Terrorismus erreichen ein Fünf-Jahres-Tief. Gleichzeitig würden sich aber neue Risiken abzeichnen, warnen die Experten des IEP.

Roman Palman
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    Die Wiener trauern und gedenken der Opfer des Terroranschlags.
    Die Wiener trauern und gedenken der Opfer des Terroranschlags.
    Helmut Graf

    Laut der aktuellen Auswertung des "Global Terrorism Index" durch das Institut für Wirtschaft und Frieden (Institute for Economics & Peace) sind die weltweit durch Terrorismus verursachten Todesfälle auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Im gesamten Vorjahr wurden 13.826 Todesfälle verzeichnet, was einem Rückgang um 15 Prozent gegenüber 2018 entspricht. 

    Seit ihrem Höchststand im Jahr 2014 ist die Zahl der Todesfälle sogar um 59 Prozent gesunken. Konflikte sind nach wie vor die Hauptursache für Terrorismus, wobei über 96 Prozent der Todesfälle durch Terrorismus im Jahr 2019 in Ländern zu beklagen sind, die sich bereits in einem Konflikt befanden.

    Ernsthafte Bedrohung in vielen Ländern

    Der größte Rückgang der Todesfälle ereignete sich laut dem IEP in Afghanistan und Nigeria; diese Länder sind dennoch immer noch die einzigen beiden Länder, die mehr als 1.000 Todesfälle durch Terrorismus zu beklagen haben. Der Rückgang der Todesfälle spiegelte sich auch in den Länderergebnissen wider: 103 Länder verbesserten sich gegenüber 35, die sich verschlechterten. In den acht Jahren, die es den Index nun schon gibt, ist dies die höchste Anzahl von Ländern, die eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr verzeichnet haben.

    Auch wenn die Auswirkungen des Terrorismus im Allgemeinen rückgängig sind, ist der Terrorismus in vielen Ländern weiterhin eine bedeutende und ernsthafte Bedrohung. Im Jahr 2019 hatten 63 Länder mindestens einen Todesfall durch einen Terroranschlag zu beklagen, und der größte Anstieg des Terrorismus ereignete sich in Burkina Faso, wo die Todesfälle um 590 Prozent stiegen. Weitere Länder, die sich erheblich verschlechtert haben, sind Sri Lanka, Mosambik, Mali und Niger.

    Drei Maßnahmen, um Einfluss der Terroristen zu brechen

    "Ein neues Jahrzehnt beginnt und wir erleben neue Bedrohungen durch den Terrorismus. Das Erstarken des Rechtsextremismus im Westen und die Verschlechterungen im Sahel sind Paradebeispiele dafür.  Darüber hinaus sind – wie die jüngsten Angriffe in Frankreich und Österreich zeigen – viele kleinere Gruppen, die der Philosophie des islamischen Staats nahestehen, immer noch aktiv", schildert Steve Killelea, Executive Chairman des IEP. 

    "Um diese Einflüsse zu brechen, sind drei große Initiativen erforderlich – ihre Berichterstattung in den Medien und ihre sozialen Online-Netzwerke zu sprengen, ihre Finanzierung zu verhindern und die Zahl der Sympathisanten zu verringern."

      Global Terrorism Index: So stark betroffen sind die Staaten dieser Welt
      Global Terrorism Index: So stark betroffen sind die Staaten dieser Welt
      visionofhumanity.org

      Explosion der Terror-Zahlen in westlichen Ländern

      In Nordamerika, Westeuropa und Ozeanien hat die Bedrohung laut der Index-Auswertung durch rechtsextremen politischen Terrorismus in den letzten fünf Jahren zugenommen. In diesen Regionen nahmen die rechtsextremistischen Vorfälle zwischen 2014 und 2019 um 250 Prozent zu. 2019 waren 89 Todesfälle zu beklagen, die rechtsextremen Terroristen zugeschrieben wurden.

      In den letzten zehn Jahren sind die Indikatoren für die gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit in vielen der wirtschaftlich fortgeschrittenen Volkswirtschaften zurückgegangen. Dieser Trend dürfte sich aufgrund des durch COVID-19 verursachten anhaltenden wirtschaftlichen Abschwungs, der die politische Instabilität und Gewalt wahrscheinlich noch verstärken wird, fortsetzen.

      Anti-Terror-Bemühungen dürfen nicht nachlassen

      Vorläufige Daten deuten demnach darauf hin, dass seit Covid-19 im März 2020 von der Weltgesundheitsorganisation WHO zur globalen Pandemie erklärt wurde, ein Rückgang sowohl der Vorfälle als auch der Todesfälle durch Terrorismus in den meisten Regionen der Welt zu verzeichnen ist.

      Das Coronavirus wird jedoch voraussichtlich neue, ganz besondere Herausforderungen bei der Terrorismusbekämpfung mit sich bringen. Wichtig sei es nun, dass Initiativen zur Terrorismusbekämpfung nicht wegen einer Reduzierung der Staatsausgaben aufgrund des Markteinbruchs eingeschränkt werden. 

      Über den Global Terrorism Index

      Der GTI des Instituts für Wirtschaft und Frieden bietet eine umfassende Zusammenfassung der wichtigsten globalen Trends und Muster des Terrorismus aus den letzten 18 Jahren. In dem Bericht werden 163 Länder (99,7 Prozent der Weltbevölkerung) danach bewertet, wie stark sie vom Terrorismus betroffen sind. Die Indikatoren umfassen die Zahl der terroristischen Vorfälle, der Todesopfer, der Verletzten und der Sachschäden.

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