Wien

Expertin schäumt – "kein Pferd wegen Hitze kollabiert"

Nach langen Hitze-Diskussionen um Fiaker-Pferde und angesichts eines drohenden Verbots sagt eine Expertin: Pferde kollabieren nicht wegen der Hitze.

Rene Findenig
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Ein zusammengebrochenes Pferd in Wien – eine Expertin sieht keinen Zusammenhang mit der Hitze.
Ein zusammengebrochenes Pferd in Wien – eine Expertin sieht keinen Zusammenhang mit der Hitze.
Heute

Tierschutzminister Johannes Rauch (Grüne) entfachte am Montag die Diskussion um eine niedrigere Hitzefrei-Grenze für Fiaker-Pferde – momentan liegt sie bei 35 Grad – nicht nur neu, sondern befürwortete statt einer 30-Grad-Marke sogar ein komplettes Fiaker-Verbot in Wien. Dies lässt nun Fiaker-Sprecherin Ursula Chytracek zürnen, wie der ORF berichtet. Sie fordert einen Runden Tisch zum Thema, sieht für eine 30-Grad-Marke keine Grundlage und für ein Verbot schon gar nicht.

"Ich sehe es nicht ein"

"Ich sehe es nicht ein, dass sich Politiker ein Urteil über das Tierwohl machen, obwohl sie keine Ahnung von den Tieren haben", wird Chytracek zitiert. Die Expertin beruft sich bei ihren Anmerkungen auf eine Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, die gezeigt habe, dass eine Hitze-Überforderung bei fast 400 Messungen bei keinem einzigen Tier festgestellt wurde. Nicht nur das: Zusammenbrechende Pferde in Wien hätten zudem nichts mit der Hitze zu tun.

"Nie ein Zusammenhang mit der Hitze"

Es gebe "immer Wirbel", so die Expertin, "wenn ein Pferd im Stadtgebiet aufgrund einer Pferdekrankheit zusammenbricht". Rückendeckung bekommt sie laut ORF auch von der für zwei Fiaker-Unternehmen arbeitenden Tierärztin Isabella Copar, die ebenso keinen Zusammenhang zwischen Hitze und kollabierenden Pferden sehe.

"Es konnte nie ein Zusammenhang mit der Hitze hergestellt werden und trotzdem reden alle vom 'Kollabieren der Pferde'. Wenn das im Stall passiert, interessiert sich niemand dafür", heißt es. Die Tierärztin könne "für die letzten 25 Jahre sagen", dass kein einziges Pferd wegen der Hitze kollabiert sei, heißt es weiter.

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