Österreich
Explosion am Hohen Markt:Beschuldigter bestreitet Tat
Wie schon im ersten Prozess erklärte sich am Dienstag der mutmaßliche Verursacher der Explosion eines Hauses am Hohen Markt im April 2014 für unschuldig. Diesmal wird dem 46-jährigen Angeklagten nicht Brandstiftung mit Todesfolge, sondern Mord zur Last gelegt. Der Beschuldigte bleibt bei seiner Version, ein Unbekannter hätte das verheerende Feuer gelegt und nannte als möglichen Täter seinen Vermieter.
Nachdem beim im Herbst 2014 der Schöffensenat zum Schluss gekommen war, dass bei der Tat ein Tötungsvorsatz vorgelegen haben könnte, steht Werner C. (46) wegen Mordes und versuchten Mordes vor Gericht. Ihm droht eine Strafe von zehn bis 20 Jahren oder lebenslang.
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, 15 Liter Benzin in der Wohnung verschüttet zu haben. Zwischenwände zu den Nachbarwohnungen wurden durch die Wucht der Explosion zerstört, eine 23-jährige Studentin kam ums Leben. Wenige Stunden später hätte der Mieter delogiert werden sollen. Angeblich habe er nach der Tat noch einen anderen Vermieter bedroht, dass es die falsche Person "erwischt" hätte.
Angeklagter bringt Vermieter ins Gespräch
Wie schon im Herbst hält sich der Angeklagte für unschuldig. Sein Vermieter habe Kontakte zur Ostmafia und könne die Explosion ausgelöst haben, sagte der Beschuldigte. Der Verteidiger gab zu Protokoll, dass sein Mandant gar nicht wissen konnte, welche Auswirkung das Anzünden mit dem Brandbeschleuniger haben würde.
Am Dienstag befragte die Richterin den Beschuldigten vor allem zu seinem Leben vor der Explosion. Am Mittwoch soll ein Sachverständiger ein Brandgutachten präsentieren, danach soll der Angeklagte zur Tat befragt werden. Ein Urteil soll erst im Herbst gefällt werden.