Österreich

Explosion am Hohen Markt: Gutachter fragwürdig

Heute Redaktion
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Es war eine unfassbare Tat hatte sich 2014 am Hohen Markt abgespielt, durch Brandstiftung kam es zu einer Explosion in einer Wohnung, infolge derer eine Nachbarin qualvoll starb. Der Angeklagte, Mieter Werner C. (46), soll aufgrund einer bevorstehenden Delogierung Feuer gelegt haben. Der Prozess um den Fall wird immer mehr zum Krimi, musste ausgeweitet und nun weiter verschoben werden. C. selbst will von den Vorwürfen nichts wissen.

Eine unfassbare , durch Brandstiftung kam es zu einer Explosion in einer Wohnung, infolge derer eine Nachbarin qualvoll starb. Der Angeklagte, Mieter Werner C. (46), soll aufgrund einer bevorstehenden Delogierung Feuer gelegt haben. Der Prozess um den Fall wird immer mehr zum Krimi, musste ausgeweitet und nun weiter verschoben werden. C. selbst will von den Vorwürfen nichts wissen.

Nach der Explosion im April 2014 stand C. erstmals im Herbst des Vorjahres vor Gericht. Die Verhandlung wegen Brandstiftung mit tödlichen Ausgang wurde letztlich aber auf einen Mordprozess ausgeweitet. Dieser Prozess wiederum begann am 4. August, mehrmals wurden weitere Gutachten eingeholt. C. selbst plädiert beharrlich auf "nicht schuldig", er habe mit der ganzen Sache nichts zu tun.

Dem Angeklagten wird vorgeworfen, 15 Liter Benzin in der Wohnung verschüttet zu haben. Zwischenwände zu den Nachbarwohnungen wurden durch die Wucht der Explosion zerstört, eine 23-jährige Studentin kam ums Leben. Wenige Stunden später hätte der Mieter delogiert werden sollen. Angeblich habe er nach der Tat noch einen anderen Vermieter bedroht, dass es die falsche Person "erwischt" hätte.

Immer weitere Widersprüche

Vor Gericht erklärte der Mann am Dienstag, er habe nicht schlafen können und sei in der Tatnacht deswegen von der Wohnung seiner Mutter mit seinem Hund spazieren gegangen. In der Zwischenzeit sei jemand in seine eigene Wohnung eingedrungen und habe Benzin verschüttet. Als er statt zurück zu seiner Mutter zu seiner Wohnung am Hohen Markt kam, sei es zur Explosion gekommen. Allerdings verstrickte sich der Angeklagte immer wieder in Widersprüche, weswegen letztlich immer wieder psychiatrische Sachverständige hinzugezogen wurden.

Gutachter bescheinigten dem Angeklagten am Dienstag eine schwere Persönlichkeitsstörung, bei der weitere solche Taten zu erwarten seien. Genau dieses Gutachten wurde am Donnerstag jedoch hinterfragt. Der psychiatrische Sachverständige soll zentrale Aktenteile nicht berücksichtigt haben, die Hinweise auf die Aggresivität des Angeklagten enthielten.

Letztstand im Prozess: Nachdem es eigentlich am Donnerstag ein Urteil hätte geben sollen, wird der Prozess nun weiter fortgesetzt. Ein weiterer Psychiater wird ein Gutachten zu dem Mann erstellen, dem 10 Jahre bis lebenslänglich mit auch danach fortgesetzter Unterbringung in einer Anstalt drohen.