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Explosion in Atomkraftwerk in Frankreich

Heute Redaktion
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Bild: Benoit Tessier / Reuters

Im nordfranzösischen Atomkraftwerk Flamanville hat sich eine Explosion ereignet. Ein Verstrahlungsrisiko bestehe aber nicht, teilten die französischen Behörden am Donnerstag mit. Die Explosion ereignete sich demnach außerhalb des atomaren Bereichs. Es liegen aber Meldungen über Verletzte vor.

Fünf Menschen erlitten Vergiftungen, es gab demnach aber keine Schwerverletzten. Ein Reaktor wurde heruntergefahren. "Es handelt sich um einen bedeutsamen technischen Vorfall, aber nicht um einen Atomunfall", sagte ein Behördenvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Wie dramatisch die Vergiftungen sind, ist derzeit nicht bekannt.

Das Kernkraftwerk befindet sich an der Westküste der französischen Halbinsel Cotentin am Ärmelkanal, rund 1.000 Kilometer von Österreich entfernt. Zwei Reaktoren sind seit den 80ern in Betrieb, ein dritter soll 2018 in Betrieb genommen werden - an ihm wird seit Ende 2007 gebaut. Das Kernkraftwerk beschäftigt etwa 700 Personen und wird staatlich betrieben. In den letzten Jahren waren die Baukosten im Milliardenbereich rapide nach oben geschossen, zudem wurden schwere Sicherheitsmängel festgestellt.

Bemängelt wurde von der Atomsicherheitsbehörde unter anderem, dass es im Falle eines Erdbebens nicht sicher sei, ob ein Ventil das Abkühlen der Reaktorblöcke gewährleisten könne. Ende 2015 kam es zudem zu einem Störfall. Als ein Transformator saniert wurde, fiel ein zweiter aus. Ein Notstrom-Generator musste zugeschaltet werden, um den Reaktorkern zu kühlen.