Österreich

Explosion zerfetzte Mann Hand beim Frühstück

Heute Redaktion
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Bei einer Explosion in Wien-Favoriten ist einem 61-jährigen Mann Dienstag früh die linke Hand zerfetzt worden. Nach Angaben der Polizei war der Serbe gegen 7.45 Uhr in den Keller seines Hauses am Antonsplatz 7-8 gegangen, um einen nicht näher definierten Gegenstand zu holen. Als er zurückkam, setzte er sich an den Frühstückstisch. Kurze Zeit später kam es zu der Explosion.

Bei einer Explosion in Wien-Favoriten ist einem 61-jährigen Mann Dienstag früh die linke Hand zerfetzt worden. Der Serbe war in der Früh in den Keller seines Hauses am Antonsplatz 7-8 gegangen. Als er zurückkam, setzte er sich an den Frühstückstisch. Kurze Zeit später kam es zu der Explosion.

Laut Aussagen der geschockten Ehefrau war ihr Mann ungefähr um 7.30 Uhr in den Keller gegangen und hatte sich danach mit dem Rücken zu ihr an den Küchentisch gesetzt. Womit ihr Mann hantierte, sah die Frau offenbar nicht. Er dürfte sich Munition aus dem Keller geholt haben, die er dort lagerte.

Durch die Explosion zerbarst das Fenster zum Gang. Der 61-Jährige rannte zuerst ins Stiegenhaus, brach dort aber zusammen. Er wurde nach Angaben der Polizei in kritischem Zustand ins Unfallkrankenhaus Meidling eingeliefert und notoperiert. Seine Frau stand unter Schock und musste deswegen ebenfalls ins Spital.

Sprengmittel im Keller

Eine "geringe Menge" von der vermutlich selbst hergestellten Munition sowie kugelschreiberartige Gegenstände wurden laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger im Keller des 61-jährigen Serben gefunden. Um welche Art von Sprengmittel es sich handelt, soll durch eine Laboruntersuchung geklärt werden. Im Keller wurde darüber hinaus eine kleinkalibrige Pistole samt Munition gefunden, die der 61-Jährige illegal besessen hatte.

Die Hintergründe der Explosion waren am späten Vormittag noch Gegenstand von Ermittlungen. Nach vorläufigen Erkenntnissen hatte sich der Mann vermutlich hobbymäßig mit Sprengmitteln beschäftigt. Eine Bewohnerin des Hauses am Antonsplatz sagte, sie habe die Explosion gehört, als sie noch im Pyjama beim Frühstück saß. Sie habe sich rasch Kleider übergeworfen, sei zur Wohnung des Ehepaares gelaufen und habe versucht Erste Hilfe zu leisten.

Polizei untersucht Keller

Die Polizei sperrte das Areal, nachdem sie Informationen über im Keller gelagerte Sprengkörper erhalten hatte, und alarmierte den Entminungsdienst. Die Spezialisten fanden im Keller tatsächlich ein Munitionsdepot für Schusswaffen. Auch die Wohnung wurde durchsucht. Der Einsatz war am Vormittag noch im Gang.

Ein Zusammenhang mit Anschlägen, die im Jänner in Wien auf türkische bzw. kurdische Kultureinrichtungen verübt wurden - darunter das Atatürk-Kulturzentrum am Antonsplatz - wird eher ausgeschlossen.