Zwei Explosionen erschütterten am Freitag die osttürkischen Kurden-Stadt Diyarbakir, in der gerade eine Wahlveranstaltung der oppositionellen Kurden-Partei HDP abgehalten wurde. Mindestens zwei Menschen wurden getötet, Dutzende verletzt. Die Explosion ereignete sich zwei Tage vor der Parlamentswahl in der Türkei am Sonntag.
Laut Nachrichtenagentur "Anadolu" wurden zahlreiche Opfer in verschiedenen Krankenhäusern behandelt, berichtet Gesundheitsminister Mehmet Müezzinoglu. Über die Ursache der Explosionen, ob Anschlag oder Unglück, herrsche Unklarheit, so Ministerpräsident Ahmet Davutoglu. Die Explosionen ereigneten sich Momente vor einer Rede von HDP-Chef Selahattin Demirtas. Die Kurden-Partei tritt erstmals bei einer Wahl an.
Umfragen zufolge soll die kurdische Volksdemokratische Partei (HDP) knapp den Einzug ins Parlament schaffen - dazu wären zehn Prozent der Stimmen nötig. Damit ist HDP auch einer der größten Konkurrenten der regierenden AK-Partei, denn sie könnte die von Präsident Recep Tayyip Erdogan erwünschte Zweidrittelmehrheit zur Verfassungsänderung verhindern.
Bereits am Donnerstag kam es zu Zusammenstößen bei einer Wahlveranstaltung der oppositionellen HDP-Partei. Teilnehmer einer Kungebung in Erzurum wurden von Unbekannten angegriffenm mehrere Menschen wurden verletzt und ein Partei-Fahrzeug in Brand gesteckt. Die Polizei musste die Partei-Anhänger mit Wasserwerfern gegen die Angreifer schützen.