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"Extravagant": Warum muss Boateng Bayern verlassen?

Nach zehn Jahren bei den Bayern wird der Vertrag von Jerome Boateng nicht mehr verlängert. Für Stefan Effenberg nicht nachvollziehbar. 

Heute Redaktion
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Jerome Boateng muss die Bayern verlassen.
Jerome Boateng muss die Bayern verlassen.
Imago Images

In der laufenden Saison ist der einstige deutsche Teamspieler nicht aus der Bayern-Hintermannschaft wegzudenken, bildet mit ÖFB-Star David Alaba die Münchner Hintermannschaft. Dass Sportdirektor Hasan Salihamidzic den im Sommer auslaufenden Vertrag mit dem 32-Jährigen nicht verlängerte, löste auch weitere Streitereien mit Bayern-Coach Hansi Flick aus. 

"Ein bisschen extravagant"

Auch für Vereinsikone Stefan Effenberg ist der Abschied des Weltmeisters von 2014 nicht nachvollziehbar. "Man kann doch eins und eins zusammenrechnen. Rein sportlich müsste er für ein, zwei oder vielleicht sogar drei Jahre einen neuen Vertrag bekommen. Also hat es keine sportlichen Gründe. Es wird andere Gründe haben, die weg vom grünen Rasen sind", erklärte Effenberg im "Sport1"-Podcast "Meine Bayern-Woche". 

"Ich will nicht ins Detail rein, aber die Verantwortlichen legen schon  einen großen Wert darauf, dass es nicht nur wichtig ist, was auf dem Platz passiert, sondern auch das Drumherum", schilderte Effenberg. Da sei Boateng zu oft aufgefallen. "Er ist ein bisschen extravagant und anders. Ich mag das, solang die Leistung auf dem Platz stimmt. Aber das war, glaube ich, wirklich ein entscheidender Punkt, warum die Verantwortlichen gesagt haben, dass sie den Vertrag nicht verlängern", so der ehemalige Bayern-Spieler, der selbst immer wieder mit Eskapaden abseits des Platzes aufgefallen war. 

"Sollte nur ums Sportliche gehen"

Für Effenberg ist das Vorgehen der Bayern-Bosse jedenfalls nicht nachvollziehbar. "Eigentlich sollte es nur ums Sportliche gehen", so der 52-Jährige. Boateng hatte zuletzt immer wieder für Schlagzeilen abseits des Platzes gesorgt. 

"Alaba und Boateng sind nicht nur Sprachrohre. Das sind die Stützen, seit einem Jahrzehnt. Wenn du so eine Qualität verlierst, musst du sie auch gleichwertig ersetzen", forderte Effenberg. Deshalb sei "Brazzo" Salihamidzic "unter Beobachtung". Und Coach Hansi Flick womöglich im Sommer schon beim DFB. 

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    David Alaba feierte 2009 mit 17 Jahren und 114 Tagen sein Debüt für das österreichische Nationalteam. Er schaffte den Aufstieg zum unumstrittenen Star.
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