Mehrere Meter hoher Neuschnee

Extreme Schneemassen in Teilen Japans – 20 Tote

Rekordschneefälle sorgen aktuell für Chaos in Japan. Laut Medienberichten haben mindestens 20 Menschen ihre Leben dadurch verloren.
Newsdesk Heute
23.02.2025, 11:44
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Rekordschneefälle haben die Herzen von Wintersportfans in Japan in den vergangenen Tagen höher schlagen lassen.  Laut Medienberichten verloren durch die Schneemassen 20 Menschen ihr Leben.

Teile Japans hatte in den vergangenen Tagen mit rekordartigen Schneemassen zu kämpfen. Die Massen an Powder wurden schon sehnlichst erwartet. Jedoch hat jede Medaille auch zwei Seiten.

Während sich Wintersportler über den lang ersehnten Schneefall freuten, sorgte dieser in vielen Landesteilen für Chaos. Bedauerlicherweise forderten die Schneemassen bereits mehr als 20 Todesopfer, mehr als die Hälfte davon aufgrund von Dachlawinen oder bei der Räumung von Dächern.

Rekordschneefälle legen Verkehr lahm

Nicht nur die Schneemengen waren atemberaubend, auch die kurze Zeitspanne in welcher die Schneemassen gefallen sind. Die Stadt Obihiro verzeichnete am 4. Februar binnen zwölf Stunden eine Neuschneemenge von 120 Zentimetern – ein Wert, der den bisherigen landesweiten Rekord deutlich übertraf. In den umliegenden Städten Memuro, Urahoro und Shiranuka wurden ebenfalls historische Höchstwerte gemessen.

Meterhohe Verwehungen begruben Fahrzeuge, machten zahlreiche Straßen unpassierbar und zwangen den Schienenverkehr zum Erliegen. An den Flughäfen Hokkaidos kam es zu Dutzenden Flugausfällen. Insgesamt traten die kräftigen Schneefälle in einem Zeitraum von rund zwei Wochen auf.

Wie kam es dazu?

Die starken Schneefallraten wurden durch ein Tiefdruckgebiet nördlich des Japanischen Meeres verursacht, welches aus dem Osten Russlands sehr kalte Luftmassen in Richtung Japan lenkte. Dabei kam es zum aus den USA bekannten Phänomen namens "lake-effect snow", im konkreten Fall auch "sea-effect snow" genannt. Der konvektive Schneefall entsteht, wenn eine sehr kalte Luftmasse über eine relativ warme Wasseroberfläche zieht, dabei viel Wasserdampf aufnimmt und dann auf Land trifft. Im Stau der Japanischen Alpen wurde der ohnehin schon kräftige Schneefall zudem zusätzlich verstärkt.

Historische Schneemengen retten Winterfestival

Die gefallenen Schneemassen sind in Japan keine Seltenheit. Der Rekord für die höchste je gemessene Schneedecke der Nordhalbkugel wurde im Februar 1927 auf dem Berg Ibuki mit 11,8 Metern registriert. Allerdings verlief der Winter 2024/25 bisher ungewöhnlich mild und schneearm. Das traditionelle Sapporo-Schneefestival stand sogar kurz vor der Absage – nur kurzfristig hat die Umstellung der Großwetterlage das Fest noch ermöglicht.

Aktuelle Schneeanalyse für Japan
UWZ/JMA

Aktuelle Schneelage

Derzeit werden entlang des japanischen Berglands verbreitet Schneehöhen zwischen einem Meter und drei Metern gemessen. Eine beachtliche Schneehöhe von 5 Metern wird aktuell in Sukaya auf 890 m Höhe in der Region Präfektur Tohoku registriert, in Yonezawa in der Präfektur Yamagata auf 640 m Seehöhe werden sogar 7 m gemeldet.

Schön zu sehen ist auch, dass im Süden bzw. entlang der Ostküste des Landes kein Schnee liegt. Die Schneemassen wurden durch die Bergkette abgefangen und somit blieben diese Regionen von den Schneemassen verschont.

Ausblick

Während den Süden von Japan zu Beginn der neuen Woche mildere Luftmassen erreichen, verbleibt der nördliche Teil des Landes weiter in der kalten Luftmasse und somit muss in diesen Teilen durch aufziehenden Niederschlag mit weiterem Neuschnee gerechnet werden, jedoch werden deutlich geringer Mengen als in den letzten Wochen erwartet.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 23.02.2025, 13:44, 23.02.2025, 11:44
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