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Extremradler Strasser: "Fast nur Cola, Snickers, Weißbrot"

Extremradler Christoph Strasser hat das Transcontinental Race mit einem starken Finish für sich entschieden. Nach harten neun Tagen und 14 Stunden.

Martin Huber
Strasser gewann das schwierige Transcontinental Race.
Strasser gewann das schwierige Transcontinental Race.
zVg

Extremradsportler Christoph Strasser hat das Transcontinental Race gewonnen. Der Steirer erreichte am Mittwoch nach neun Tagen und 14 Stunden das Ziel des bedeutendsten Selbstversorgungsrennens quer durch Europa.

Der Bewerb führte über 4.500 km von Geraardsbergen in Belgien nach Burgas in Bulgarien. Für den sechsfachen Sieger des Race Across America war es der erste Antritt bei einem Rennen ohne Betreuung. Für die 4.578 Kilometer mit mehr als 40.000 Höhenmetern benötigte er neun Tage und 14 Stunden.

Strassers letzte Mahlzeit am Weg zum Sieg: ein Weißbrot
Strassers letzte Mahlzeit am Weg zum Sieg: ein Weißbrot
zVg

"Dass ich bei meiner ersten Teilnahme an einem spektakulären Rennen der Schnellste bin, ist fast unglaublich", jubelte er im Ziel. Strasser lag lange auf Platz neun, übernahm erst am vorletzten Renntag in Rumänien die Führung. Zu Beginn passierten dem Steirer einige Fehler und Missgeschicke. "Dann habe ich mich aber besser eingestellt und bin auch mit dem Navigieren besser zurechtgekommen. Ich musste die Routenplanung selbst machen, Quartiere zum Schlafen suchen, Essen selbst kaufen. Defekte am Rad beheben. Diese Erfahrung war unglaublich", sagt Strasser. "In den letzten zehn Tagen gab es fast nur Cola und Snickers, ab und zu ein Weißbrot von der Tankstelle."

Schlafen im Buswartehäuschen

"Insgesamt habe ich vier Mal in Hotels und vier Mal im Schlafsack - auf Wiesen, in einem Buswartehäuschen in Tschechien oder auf einer Terrasse eines Einkaufszentrums geschlafen", beschreibt Strasser seine harten Tage. Tiefschläge, wie Defekte, blieben natürlich nicht erspart. "Ich habe grad in den ersten Tagen viele Fehler gemacht, die letzte Woche lief dann echt fast perfekt. Vor allem mit der Navigation hatte ich zu Beginn einige Troubles."

Strapazen für Strasser: "Jetzt schlafe ich einmal so lange ich will."
Strapazen für Strasser: "Jetzt schlafe ich einmal so lange ich will."
zVg

Im Ziel war er nach einer Tempoverschärfung auf den letzten 150 Kilometern überglücklich. "Ich freue mich jetzt einmal, dass ich nicht in einem vom Morgentau durchnässten Schlafsack in einer angeschwitzten Radlerhose aufwache. Alles ist klatschnass, die Finger sind permanent eingeschlafen und die Handschuhe innen pickig, dass man fast nicht reinkommt." Während des Rennens reduzierte er seine Schlafdauer immer mehr. "Jetzt schlafe ich einmal so lange ich will und das in trockenen Tüchern."

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