Wirtschaft

EZB-Rat will 500-Euro-Schein abschaffen

Heute Redaktion
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Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) will den 500-Euro-Schein abschaffen. Das Gremium habe vor kurzem mit großer Mehrheit eine entsprechende Absichtserklärung getroffen.

EZB-Chef Mario Draghi hat am Montag im Europaparlament gesagt, dass die 500-Euro-Note von immer mehr Menschen als "Instrument illegaler Machenschaften" betrachtet werde.

Die Diskussion über die 500-Euro-Note habe aber nichts mit dem Ziel der Reduktion des Bargeldumlaufs zu tun. "Es gibt weltweit die Überzeugung, dass die Banknoten mit einem hohen Nennwert auch für kriminelle Zwecke verwendet werden. Da müssen wir auch ansetzen." Dies bedeute nicht, dass die Bürger ihr Sparvermögen in anderen Währungen oder Stückelungen anlegen könnten. Aber "man könnte auch 200-Euro-Banknoten sparen". Man wolle nicht Bargeldvermögen behindern oder beschneiden, so Draghi.

"Letzter Ausweg für Geldanlage"

Die EZB scheint allerdings keine Pläne zu haben, den 500er aus dem Verkehr zu ziehen. Im Februar vergangenen Jahres noch hatte Notenbankchef Mario Draghi in einem Brief an ein Mitglied des Europäischen Parlaments die Bedeutung des Scheins betont: Er erfülle „eine wichtige Rolle als Wertaufbewahrungsmittel“ und sei eine Art „letzter Ausweg“ für die Geldanlage.

Bann gegen organisierte Kriminalität

Falsch, glaubt Analyst Vamvakidis. Er drängt die EZB, die Note abzuschaffen. Die ungleich hohe Nachfrage nach dem 500er in der Schattenwelt, so die Argumentation, treibe die Nachfrage nach dem Euro insgesamt an. Ohne den Schein nun würde die Gemeinschaftswährung im Wert sinken und damit dem Export in der gesamten Eurozone helfen. Ein Bann könnte Steuerhinterziehern und der Organisierten Kriminalität das Leben schwer machen, schreibt Vamvakidis, und schlägt einen detaillierten Plan vor. Demnach müsste die EZB einen bestimmten Termin nennen, ab dem 500-Euro-Scheine nicht mehr gültig sind. Besitzer solcher Noten dürften diese nur dann in kleinere Scheine umtauschen, wenn sie beweisen können, dass sie das Geld legal erworben haben.