Österreich
Facebook-Grüße aus Italien bei Krankenstand
Nachdem er, obwohl offiziell im Krankenstand, Urlaubsgrüße im Sozialen Netzwerk Facebook verbreitet hatte, ist ein Arbeitnehmer aus dem Bezirk Gmunden entlassen worden. Das berichtete die Wirtschaftskammer, die erneut auf Krankenstandsmissbräuche hinweist.
Nachdem ein Arbeitnehmer, obwohl offiziell im Krankenstand, Urlaubsgrüße im Sozialen Netzwerk Facebook verbreitet hatte, ist der Mann aus dem Bezirk Gmunden entlassen worden. Das berichtete die Wirtschaftskammer, die erneut auf Krankenstandsmissbräuche hinweist.
Ende Juli schrieb der Mann in Facebook: „Bin ab heute bis einschließlich Samstagabend mit meinem Dreimäderlhaus in Italien auf Urlaub und nicht erreichbar! Wünsche euch allen eine schöne Woche!“ Entstanden sind diese Zeilen allerdings während eines offiziellen Krankenstandes. Sowohl der Hausarzt als auch der Chefarzt hatten den Mann krankgeschrieben.
Zum Chefarzt zitiert
Nach seiner Rückkehr aus Italien zitierte die Gebietskrankenkasse den angeblich Kranken sofort zum Chefarzt. Der Mann wurde von seinem Dienstgeber entlassen. Die Beschwerden von Betrieben über einzelne Mitarbeiter, die Leistungen des Sozialstaates vorsätzlich missbrauchen, würden in den letzten Monaten wieder auffallend zunehmen, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Rudolf Trauner.
„Es geht uns darum aufzuzeigen, dass der Missbrauch von Sozialleistungen, die alle durch ihre Beiträge bezahlen, einfach nicht zu akzeptieren ist.“ Es sei keine Frage, dass sich Kranke auskurieren sollten, es könne aber nicht sein, dass sie dann auf Urlaub fahren. Es handle sich um wenige schwarze Schafe, und er wolle auch nicht pauschalisieren, so Trauner, solche Fälle gehörten aber trotzdem aufgezeigt.
Bereits sehr intensive Kontrollen
Auf die Frage, ob er für mehr Kontrollen durch die Gebietskrankenkassa eintrete, sagte Trauner: „Krankheit ist natürlich etwas, wo der Einzelne anonym bleibt, das ist auch gut so. Auf der anderen Seite ist es so, dass vonseiten der Gebietskrankenkassa auf Wunsch der Wirtschaftskammer und der Interessenvertretungen der Betriebe schon geschaut wird, dass es keinen Missbrauch gibt. Das ist eine ganz wesentliche Aufgabe.“ Es werde bereits sehr intensiv kontrolliert, so Trauner, „sonst würde wir diese Fälle nicht auch immer wieder vor Augen geführt bekommen“.