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Facebook-Shitstorm gegen Conchita Wurst

Heute Redaktion
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Bild: Facebook

Also spätestens jetzt ist das wohl keinem mehr wurst - die vom ORF im Alleingang bestimmte Song-Contest- Hoffnung Conchita wird im Internet wüstest und teilweise echt unterirdisch beschimpft. Die eigens gegründete Facebookgruppe "NEIN zu Conchita Wurst beim Song Contest" erhielt in kürzester Zeit über 23.000 Likes

Also spätestens jetzt ist das wohl keinem mehr wurst – die vom ORF im Alleingang bestimmte Song-Contest- Hoffnung Conchita wird im Internet wüstest und teilweise echt unterirdisch beschimpft. Die eigens gegründete Facebookgruppe "NEIN zu Conchita Wurst beim Song Contest" erhielt in kürzester Zeit über 23.000 Likes.

"Keiner will, dass Österreich von einer Transe vertreten wird"; "wieder ein Grund, dass sich Österreich in der EU lächerlich macht"; "kein Land hätte jemals so eine Figur zum Songcontest geschickt. Ich schäme mich". Das sind noch harmlose Postings auf der Facebook-Seite "Nein zu Conchita Wurst beim Song Contest", die nach drei Tagen schon über 20.000 Mitglieder zählt - inklusive Online-Petition. Selbst "Promis" wie Andrea Fendrich, Musiker Christian Becker und Co. sind dieser beigetreten und geben ihren Senf dazu.

Damit hat die Seite in kürzester Zeit mehr Fans generiert, als die offizielle Facebook-Page von Conchita Wurst, alias Tom Neuwirth.

Ärger auch über ORF

Aber nicht nur der gebürtige Gmundner wird bei dem Facebook-Shitstorm heftig kritisiert. Mindestens ebenso entlädt sich der Frust der User über dem ORF. "Es ist untragbar, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender, der von den Gebühren der ÖsterreicherInnen lebt völlig willkürlich Entscheidungen über die Köpfe derjenigen trifft, die ihn finanzieren", kritisiert ein Facebooker auf der Anti-Wurst-Seite. Ein anderer schreibt: "Persönlich gehts mir nicht um die person selbst. Würde mich auch aufregen wenns gabalier schicken. Es geht hier wiederum, dass man brav gis zahlen darf und bei internationaler repräsentation muss man guschen. Wäre nett zumindest die möglichkeit anders zu entscheiden zu haben."

Conchita Wurst für Toleranz

Conchita hat bereits persönlich zu den Hasstiraden Stellung bezogen: "An all die lieben Menschen da draußen, die mit mir als Person nichts anfangen können und sich bemüßigt fühlen, eigens dafür diversen Facebook-Gruppen beizutreten. Ehrlich, damit kann ich wirklich gut leben, denn Geschmäcker sind nun mal verschieden. ABER, meine Lieben: Gibt es nicht wichtigere Dinge, in die man derart viel Energie stecken könnte? Nämlich FÜR Menschen zu kämpfen, die täglich diskriminiert werden und nicht dagegen.  Wie würde es euch gehen, wenn eure Freunde, Verwandten, Kinder, Kollegen usw. auf diese Weise beschimpft werden? Ich bin mir sicher, dass es in eurer näheren Umgebung ebenfalls Menschen gibt, die „anders“ sind.

In diesem Sinne kämpfe ich weiterhin GEGEN Diskriminierung und FÜR Toleranz. Denn ich bin davon überzeugt, dass im 21. Jahrhundert wirklich JEDER Mensch das Recht hat, so zu leben, wie er möchte, solange niemand anderer in seiner Freiheit eingeschränkt oder verletzt wird. Und soweit ich weiß, habe ich niemandem weh getan.

XOXO Conchy oh und… i love you all