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Facebook wirft jetzt den "Schwarzen Peter" raus

Facebook verbietet in den Niederlanden und Belgien Darstellungen vom "Schwarzen Peter", dem "Zwarte Piet". Das sorgt für Empörung in der Bevölkerung.

Rene Findenig
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Fotos, Zeichnungen und Videos des "Schwarzen Peter" sind nicht länger auf Facebook und Instagram erlaubt.
Fotos, Zeichnungen und Videos des "Schwarzen Peter" sind nicht länger auf Facebook und Instagram erlaubt.
picturedesk.com

Der "Schwarze Peter" darf in den Ländern zukünftig nicht mehr mit schwarzer Schminke auf Facebook und Instagram gezeigt werden, lautet der Beschluss von Facebook. Die neue Regel solle Rassimus und Antisemitismus entgegensteuern. Stoßen die Prüfer des sozialen Netzwerks auf solche Fotos oder Videos, aber auch Zeichnungen der Figur, würden sie von der Plattform entfernt, heißt es vom Unternehmen.

"Facebook findet es nicht hinnehmbar, dass Menschen sich durch bestimmte Berichte diskrimiert und nicht sicher fühlen", so ein Sprecher von Facebook. Teile der Bevölkerung sind dagegen empört und fürchten um ihr beliebtes Traditionssymbol. Der Zwarte Piet ist in den Niederlanden der Helfer des Nikolaus (Sinterklaas) und von November bis Dezember überall zu finden. Das Sinterklaasfest gilt dort bei weitem wichtiger und beliebter als etwa Weihnachten.

Der "Schwarze Peter" nimmt dabei die Rolle des uns bekannten Krampus ein, indem er "böse" Kinder bestrafen soll. Er gilt als dunkelhäutiger Diener, weswegen sich die Darsteller das Gesicht meist schwarz schminken. Seit 2013 kam es zu heftiger Kritik daran, dass diese Tradition rassistisch sei. Eine Arbeitsgruppe des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR) dachte sogar an, den Schwarzen Peter und das gesamte Fest abzuschaffen.

Die Debatte ist in den Ländern emotional sehr aufgeladen. TV-Moderator Humberto Tan, der sich gegen den "Zwarte Piet" aussprach, musste nach Morddrohungen monatelang von der Polizei geschützt werden. Bei Demonstrationen für und gegen den "Schwarzen Peter" kam es immer wieder zu Konfrontationen gewaltbereiter Gruppen und Unruhen in ganzen Städten.