Niederösterreich

Fäkalien im Trinkwasser! Sogar Fest wurde verschoben

Im Trinkwasser von zwei Gemeinden in NÖ wurden Keime nachgewiesen. An die betroffenen Haushalte wird Mineral verteilt. Auch ein FF-Fest fällt aus.

Tanja Horaczek
Im Trinkwasser in Schönbühel-Hub wurden Coliforme Bakterien und Enterokokken nachgewiesen. Auch in Ernstbrunn musste die EVN warnen.
Im Trinkwasser in Schönbühel-Hub wurden Coliforme Bakterien und Enterokokken nachgewiesen. Auch in Ernstbrunn musste die EVN warnen.
istock, Screenshot

Derzeit gibt es gratis Mineralwasser für die Bewohner von Schönbühel und Hub (Melk). Der Grund dafür: In den Hochbehältern Schönbühel und bei der Probestelle im Kindergarten wurden coliforme Bakterien und Enterokokken nachgewiesen. 

1/5
Gehe zur Galerie
    Picture
    Screenshot

    "Wasser nicht trinken!"

    "Wir müssen Sie informieren, dass leider auch die zweite Wasseruntersuchung des Trinkwassers der WVA Schönbühel-Hub ein positives Ergebnis erbrachte", heißt es auf der Gemeindehomepage. Dringender Appell: "Bitte das Wasser nicht direkt aus der Leitung trinken."

    Die Reinigung und Desinfektion des Hochbehälters Schönbühel erfolgt am Donnerstag, den 29. Juni 2023. Aufgrund der längeren Sperre der Anlage gibt die Gemeinde Trinkwasser in Form von Flaschen mit  "Stillem Mineralwasser" an die betroffenen Haushalte aus. Jeweils von Montag bis Freitag, in der Zeit zwischen 19 und 20 Uhr kann das Wasser bei den Garagen des Amtshauses Schönbühel, bis zum Ende des Abkochgebotes, abgeholt werden. Weitere Infos gibt es hier.

    "Wollen einen gesundheitlich bedenkenlosen Festablauf"

    Auch das Feuerwehrfest, welches am Wochenende (1. und 2. Juli) stattgefunden hätte, muss aufgrund derzeit vorliegenden Einschränkungen in der Trinkwasserversorgung abgesagt werden. "Wir wollen unseren Besuchern einen gesundheitlich bedenkenlosen Festablauf gewährleisten", schreibt die Feuerwehr. Voraussichtlich wird das Fest am 2. und 3. September nachgeholt.

    Auch das Trinkwasser in Ernstbrunn ist verunreinigt!

    In Ernstbrunn (Bezirk Korneuburg) wurde ebenfalls eine Verkeimung des Trinkwassers festgestellt. Per Flugblatt wurden die Bewohner von Ernstbrunn und Gebmanns über die Verunreinigungen informiert. "Das Trinkwasser weist nicht die hohen Qualitätskriterien gemäß der Trinkwasserversorgung auf. Der Parameterwert der Enterokokken wurde überschritten", warnt die EVN.

    Das Wasser sollte in der Korneuburger Gemeinde ebenfalls abgekocht werden. Desinfektionsmaßnahmen werden derzeit durchgeführt. Beim Feuerwehrhaus steht für die betroffenen Bewohner Mineralwasser gratis zur Abholung bereit. 

    "Nicht jeder schaut ins Postkasterl"

    Kritik kam von Schlossermeister Michael Bübl, der die Warnung bezüglich des verunreinigten Wassers beinahe übersehen hätte: "Wie sollen bitte ältere Menschen ohne Auto die Wasserflaschen abholen?"

    Und der Weinviertler gibt zu Bedenken: "Abgesehen davon ist die Warnung auch nicht bei jedem Bürger angekommen, denn nicht jeder schaut täglich ins Postkästchen. Ich bin das beste Beispiel dafür, habe es mehr oder weniger durch Zufall erst erfahren."

    In Ernstbrunn flatterte eine Warnung der EVN ins Haus.
    In Ernstbrunn flatterte eine Warnung der EVN ins Haus.
    Privat