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Fährentragödie schockt ganz Bangladesch

Nach einem Fährunglück auf dem Fluss Meghna in Bangladesch werden nach Angaben der Polizei mehr als 50 Menschen vermisst.

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Dutzende Menschen haben ein Fährunglück am Freitag in Bangladesch vermutlich nicht überlebt. Stunden, nachdem die kleine Holzfähre nach einem Zusammenstoß mit einem Frachtkahn gesunken war, wurden die Leichen einer Frau und eines Kinds geborgen, Dutzende Insassen blieben vermisst.

An Bord waren nach Schätzungen der Behörden rund 100 Passagiere, mehrere konnten aus eigener Kraft ans Ufer schwimmen, andere wurden gerettet. Nach Angaben eines Vertreters des Bezirks Munshiganj war das Holzboot am Morgen (3.00 Uhr MEZ) von Dhaka aus unterwegs auf dem Meghna-Fluss, als es mit dem Frachtkahn kollidierte und gleich darauf sank.

Wie viele Menschen zu dem Zeitpunkt an Bord waren, blieb unklar - Passagierlisten werden in dem Land oft nicht korrekt geführt, viele Pendler kaufen ihre Tickets erst an Bord. Die Polizei rechnet aufgrund von Zeugenaussagen mit etwa 100 Passagieren. Etwa 25 konnten sich demnach selbst retten, mehr als ein Dutzend wurden von Helfern aus dem Wasser gefischt. Nach mindestens 40 Passagieren werde noch gesucht, sagte der örtliche Polizeichef Jahangir Hossain am späten Abend.

In Bangladesch, das in einem riesigen Flussdelta liegt, zählen Fähren zu den Haupttransportmitteln. Immer wieder kommt es in dem bitterarmen, dicht bevölkerten Land zu schweren Schiffsunglücken, weil sich niemand an die Sicherheitsregeln hält oder wesentlich mehr Passagiere aufgenommen werden als zulässig. Vergangenen März starben 147 Menschen, nachdem ihre Fähre auf dem Meghna-Fluss ebenfalls mit einem Frachtkahn zusammengestoßen war.