Österreich

Fahrgast (38) kapert Linienbus in Salzburg

Heute Redaktion
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Dem Linienbus-Chauffeur in Salzburg rutschte das Herz in die Hose: Er wollte sich nur kurz die Füße vertreten, da brauste ein Fahrgast mit seinem Bus davon - und nahm die Fahrgäste mit. Die Polizei stoppte den Kroaten kurz danach.

Der Linienbus-Chauffeur wollte sich kurz vor 11 Uhr während einer sechsminütigen Pause zwischen zwei Fahrten kurz die Füße vertreten, als ein Fahrgast plötzlich mit seinem Bus davon fuhr. Die Spritztour mit dem Zwölftonner war allerdings bereits nach kurzer Flucht wieder zu Ende.

Nach einem halben Kilometer kam die Festnahme

Der Täter, ein in Graz lebender 38-jähriger Kroate, hatte am Hauptbahnhof den mit vier Fahrgästen besetzten Dieselbus der Linie 23 durch die Hintertüre betreten. Dann ging er ganz nach vorne, setzt er sich auf den leeren Fahrersitz, startete den zehn Meter langen Bus und fuhr stadteinwärts. Der zurückgebliebene Chauffeur meldete den Vorfall sofort an der nahen Polizeiinspektion am Bahnhof. Durch die schnelle Alarmierung war die Spritztour des Kroaten nach bereits einem halben Kilometer am Kreisverkehr am Max-Ott-Platz wieder zu Ende. Die Polizei konnte den Bus an der Weiterfahrt hindern und den Kroaten festnehmen.

Entführer wollte "einfach einmal mit so einem großen Bus fahren"

Am 250.000 Euro teuren Fahrzeug entstand kein Schaden, auch alle Beteiligten blieben unverletzt. Das Motiv des Mannes scheint sonderbar: "Er wollte offenbar einfach einmal mit so einem großen Bus fahren", erklärte ein Sprecher der Polizei gegenüber der APA. "Angeblich ist der Mann auch bei jeder Haltestelle stehen geblieben." Der 38-Jährige war laut Polizei nicht alkoholisiert. "Es wird aber wohl ein Gutachten einzuholen sein, ob der Mann zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war." Der Kurzzeit-Chauffeur wird angezeigt.

"Gott sei Dank ist nichts passiert", betonte auch Erich Schabhüttl, Geschäftsführer der Firma Albus, welche die Linie betreibt. "Den Bus zu starten und loszufahren ist nicht schwierig. Um damit im Verkehrsalltag der Stadt zurecht zukommen, dafür muss der Mann aber schon Fahrerfahrung gehabt haben."

APA/red.