Wirtschaft

Fahrschul-Tarife teils irreführend

Heute Redaktion
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Bild: DPA

Einige Fahrschulen tricksen offenbar bei ihren Preisangaben. Ein anonymer Test von zwei SPÖ-Politikern hat ergeben, dass fünf der insgesamt neun Fahrschulen ihre Preise nicht oder nur unvollständig im Internet veröffentlichen.

Sechs Fahrschulen stellten eine "Verwaltungsabgabe" in Rechnung, die aber nicht von Behörden, sondern von der Fahrschule für die Administration eingehoben werde. Damit werde der Eindruck erweckt, dass der Führerschein günstiger sei als er tatsächlich ist, wurde am Montag kritisiert.

Insgesamt koste der B-Führerschein mindestens rund 1.500 Euro, da dürfe man sich von der ersten Auskunft der Fahrschulen - meistens zwischen 965 und 995 Euro - nicht blenden lassen, erklärten Nationalratsabgeordneter Johann Maier und der Salzburger Gemeinderat Wolfgang Gallei. Über die Nebenkosten würden sich die Fahrschulen das Geld wieder zurückholen. Für Erste-Hilfe-Kurs, Amtsarzt und Behörden seien zwischen 172 und 238 Euro zu berappen, 20 bis 59 Euro für Lernunterlagen. "Und dann wollen Fahrschulen mit dem Trick der sogenannten 'Verwaltungsabgabe' auf den ersten Blick einen günstigeren Preis vortäuschen."

Laut Verkehrsministerium müsse aber der vollständige Fahrschultarif ausgezeichnet werden, sagten Maier und Gallei. "Daher soll der Verein für Konsumenteninformation diese wettbewerbswidrigen und irreführenden Geschäftspraktiken mit einer Unterlassungsklage bekämpfen", forderte SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Maier. Außerhalb von Salzburg sei die Praxis einer Verwaltungsabgabe völlig unbekannt. Die Führerscheinausbildung in Wien, Graz, Linz und Freilassing sei zudem um einiges günstiger. Angaben des Verkehrsministeriums zufolge bestanden im Vorjahr 98.093 Personen die Führerscheinprüfung.