Beinahe Absturz aus 10 Metern

Fahrt im Horrorlift: "Beängstigendste Erfahrung jemals"

Sie saß im Sessellift, als Windböen von bis zu 100 km/h diesen herumschleuderten. Nun erzählt Stephanie Burt von bangen Minuten in Cervinia (Italien).

Fahrt im Horrorlift: "Beängstigendste Erfahrung jemals"
In diesem Sessellift saßen Stephanie und Barnaby Burt.
Screenshot zVg

Stephanie Burt dachte, sie würde ihre zwei Kinder nie mehr sehen. Beim Osterurlaub wurde der Sessellift, in dem sie mit ihrem Mann Barnaby saß, plötzlich herumgeschleudert: Stephanie Burt aus Neuseeland ist einer der wenigen Menschen, die am Gründonnerstag in Cervino, Italien, von den bis zu 100 Stundenkilometern starken Sturmböen überrascht wurden. Die Videos des Vorfalls gehen in sozialen Netzwerken viral.

40 Minuten lang harrten sie und ihr Mann in ihren Sitzen aus – beinahe stürzte Stephanie aus fast zehn Metern Höhe zu Boden.

Das Paar war Anfang letzter Woche für traumhafte Skiferien ins Aostatal im Nordwesten Italiens gereist. Als Stephanie und Barnaby am Donnerstagnachmittag auf die Piste wollten, schlug das Wetter plötzlich um. Eine Warnung der Skiliftbetreiber gab es nicht.

Unsere Hintern hoben von den Sitzen ab.
Stephanie Burt (48)
Die Neuseeländerin war von dem Windsturm betroffen

Skifahrer neben dem Paar geriet in Panik

Erst fünf Minuten war das Paar auf dem Weg zum Gipfel, als die Lifte automatisch deaktiviert wurden. Nach Protokoll liegt die Grenze bei Windgeschwindigkeiten von 70 Kilometern pro Stunde. Die Burts schauten sich um – nur ein weiterer Skifahrer saß im Sessellift neben den beiden. "Unsere Hintern hoben von den Sitzen ab, wir hielten uns fest, während wir in der Luft schwangen", erzählte Stephanie der "Daily Mail".

Der andere Mann sei in Panik geraten, erzählt die Innenarchitektin, denn der Wind wirbelte die Sitze so stark hin und her, dass es sogar danach aussah, als würden sie bald zusammenprallen. "Seine Schreie waren erschütternd. In diesem Skilift wurde mir Gottesfurcht eingeflößt. Es war die beängstigendste Erfahrung meines Lebens", sagte Stephanie weiter. Der andere Skifahrer fiel irgendwann von seinem Sitz auf den Boden.

Sie sei wohl nur am Leben, weil ihr Mann 100 Kilogramm wiege, so Stephanie Burt. Das habe ihrem Sitz etwas Stabilität gegeben.

Personal des Resorts plötzlich weg

"Irgendwann hing mein Ski über meiner Schulter", sagt die Neuseeländerin. "Wir dachten, wir würden umgeworfen und getötet, und diskutierten, ob es besser wäre, gebrochene Beine oder ein gebrochenes Becken zu haben und noch am Leben zu sein oder zu sterben."

In dem Moment habe sie auch an ihre Kinder gedacht. "Wir müssen einfach durchhalten", redete sie sich ein. Auch Barnaby war dieser Meinung: "Springe nicht", sagte er zu seiner Frau.

Stephanie will in Cervinia nie mehr Ski fahren

Schließlich fuhr der Sessellift zum Gipfel, Stephanie und Barnaby konnten aussteigen. Vor lauter Angst fiel die Frau auf die Knie, beim Vorfall hatte sie zudem leichte Prellungen erlitten. Gekümmert hat sich allerdings niemand um sie, behauptet die Neuseeländerin – das Personal des Skigebiets "Cervino Ski Paradise" habe sich aus dem Staub gemacht. Nachdem sich das Paar etwas beruhigen konnte, brachte es den Mut auf, um herunterzufahren.

In der Talstation führten die Burts ein Gespräch mit zwei leitenden Mitarbeitern des Resorts. Diese gaben gegenüber dem Paar an, es sei "nie in Gefahr gewesen". Das machte Stephanie noch wütender: Sie hat sich nun geschworen, nie wieder in Cervinia Ski zu fahren, solange das Cervino Ski Paradise seine Sicherheitsprotokolle nicht verschärfe.

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    Wiener Linien / Manfred Helmer

    Auf den Punkt gebracht

    • Stephanie Burt aus Neuseeland erlebte beinahe einen tödlichen Unfall, als sie und ihr Mann in einem Sessellift in Cervinia, Italien, von starken Windböen von bis zu 100 Stundenkilometern überrascht wurden
    • Der Lift wurde herumgeschleudert, und das Paar musste 40 Minuten lang ausharren, wobei Stephanie beinahe aus fast zehn Metern Höhe stürzte
    • Nach diesem traumatischen Erlebnis schwört sie, nie wieder in Cervinia Ski zu fahren, es sei denn, das Resort verbessert seine Sicherheitsprotokolle
    20 Minuten, red
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