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Fake-Kennzeichen: 175.000 Euro Strafe für Rapper Shindy

Vor einem Jahr wurde Shindy geblitzt. Doch die 22 km/h zu viel auf dem Tacho waren danach sein geringstes Problem.

David Slomo
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Der Wagen ist 350.000 Euro Wert. Das Kennzeichen die Hälfte.
Der Wagen ist 350.000 Euro Wert. Das Kennzeichen die Hälfte.
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Das könnte nun eines der teuersten Musikvideos im Deutschrap werden: Rapper Shindy hat für den Clip zu "Afalterbach" ohnehin schon alle Register gezogen. Das Video steht einem Hollywood-Blockbuster um nichts nach. Die Kosten dafür gehen garantiert in zigtausende Euros. "Ausgaben wegen Fashion, wie die Vogue", meint er in der ersten Zeile der Single. Nun könnten die Ausgaben fürs Video noch höher werden. Weitere 175.000 Euro sollen anfallen.

Michael Schindler (31), wie der Musiker gebürtig heißt, schrieb eine Hymne auf den Firmensitz der Mercedes-Tunerwerkstatt AMG. Klar, dass er auch im dazugehörigen Musikvideo stillecht mit einem Mercedes durch die Innenstadt Stuttgarts fährt. Genauer gesagt mit einem Maybach S650 Cabrio. Das Gefährt hat 650 PS unter der Haube. Wert: Um die 350.000 Euro. Während des Drehs scheint der Rapper ein bisschen zu sehr aufs Gas gestiegen zu sein. Um 4 Uhr Früh wird er mit 22 km/h zu viel geblitzt. Kleingeld für Shindy, möchte man meinen. Doch der Strafverfolgungsbehörde geht es gar nicht um die Geschwindigkeitsüberschreitung.

Wer ist schuld?

Der Staatsanwaltschaft sticht nämlich das Kennzeichen ins Auge: "DAD DY1". Der Rapper selbst nennt sich hin und wieder so. Das gefiel den Behörden gar nicht. Vor kurzem flatterte also ein Brief in den Postkasten von Schindler. Eine Strafe in der Höhe von 175.000 Euro!

Shindy legte nun Einspruch ein. Er selbst habe "nichts verschleiern wollen", meint sein Anwalt gegenüber "Bild". Das Kennzeichen diente lediglich künstlerischen Zwecken. Er selbst war der Annahme, dass sie Produktionsfirma sich um die notwendigen Genehmigungen gekümmert hätte. Und tatsächlich war eine Drehgenehmigung für die Stuttgarter Innenstadt vorhanden. Jedoch gab es keine Sondergenehmigung fürs Kennzeichen.

Der Anwalt des Rappers gibt daher aber der Produktionsfirma die Schuld. Für seinen Mandanten fordert er Freispruch. Am 8. Juni wird der Prozess fortgesetzt. Dann werden zwei Mitarbeiter der Video-Firma aussagen.

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