Tödlicher Unfall stellt sich als Mord heraus

Ein 21 Jahre alter Verkehrsunfall hat sich im Nachhinein als Mord entpuppt. Im April 1997 wurde der 45 Jahre alte Adem Bozkurt tot in seinem schwarzen BMW gefunden. Damals ging die Polizei noch von einem selbstverschuldeten Unfall aus. Der Wagen sei gegen einen Baum geprallt.

Nach einem Zeugenhinweis Ende 2014 / Anfang 2015, wonach der Lenker nicht verunfallt, sondern ermordet worden sei, leiteten die Staatsanwaltschaft Gießen und die Kriminalpolizei in Friedberg umfangreiche Ermittlungen ein.

Leiche exhumiert und obduziert

"Infolge akribischer Aufarbeitung des damaligen Unfallgeschehens, der Einholung eines rekonstruierenden Kfz-Sachverständigengutachtens und diversen Zeugenvernehmungen erhärtete sich der Verdacht, dass Adem Bozkurt tatsächlich erschossen und das Tötungsdelikt als Verkehrsunfall getarnt worden war. Aufgrund richterlicher Anordnung wurde der Leichnam deshalb im April 2016 in der Türkei exhumiert", teilt das Polizeipräsidium Mittelhessen in einer gemeinsamen Aussendung mit der Staatsanwaltschaft mit.

Im Zuge der medizinischen Untersuchung wurden dann tatsächlich Spuren eines Genickschusses am Leichnam gefunden. Ein mögliches Motiv der Tat sei eine geschäftliche Konkurrenzsituation. Drei Verdächtige wurde nach einer Wohnungsdurchsuchung und Vernehmung wieder frei gelassen.

Ermittler stehen an

Der Fall gelangt nun an die Öffentlichkeit, da die weiteren Ermittlungen keinen Erfolgs brachten und sich die Polizei mögliche Hinweise aus der Bevölkerung erhofft. Wer hat Adem Bozkurt oder seinen schwarzen BMW 518i am Morgen des 8. April 1997 gesehen? Der Wagen wurde im deutschen Ober-Mörlen westlich von Bad Nauheim gefunden.

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(red)