Österreich

Fall Anita K. geklärt: Leichenteile gefunden

Heute Redaktion
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Im Fall der seit Ende Oktober 2010 vermissten Anita K. gibt es nun Gewissheit: Sterbliche Überreste der 23-jährigen Frau wurden bei einem Misthaufen in der Südslowakei gefunden und nun auch endgültig identifiziert, bestätigte die Polizei. Der Tatverdächtige, ein 54-jähriger gebürtigen Tiroler, hatte im Dezember in U-Haft Selbstmord verübt.

Ein Fragment eines Schädelknochens der jungen Frau aus dem Waldviertel und ein Stoffrest mit einer DNA-Spur seien bereits im Dezember von den Ermittlern entdeckt worden, erklärte Leopold Etz vom Landeskriminalamt NÖ heute gegenüber dem Kurier. Durch die Formalismen der Untersuchung könne man aber erst jetzt mit Sicherheit sagen, dass diese von der Vermissten stammen. Die Frau dürfte daher - wie von der Polizei vermutet - von dem 54-Jährigen getötet, zerstückelt und verbrannt worden sein.

Ziehvater als Täter

Anita K. hatte gemeinsam mit ihrer Schwester von Kindheit an bei dem Mann gewohnt, gegen den eine bereits getilgte Strafe wegen schwerer Sexualdelikte verhängt worden war. Er war zwar kein gesetzlicher Vormund für die Mädchen, hatte aber gewissermaßen eine Vaterrolle eingenommen. Nach Angaben der Polizei sollen die Kinder auch schon in jungen Jahren von ihm missbraucht worden sein, was irgendwann "zur Gewohnheit" geworden sein dürfte.

Dass Anita K. aus der Dreiecksbeziehung ausbrechen wollte, nachdem sie sich neu verliebt hatte, dürfte der 54-Jährige "nicht verwunden" haben, sagte Oberst Franz Polzer im Dezember. Die 23-Jährige wollte sich am 29. Oktober noch ein letztes Mal mit dem Mann treffen, um finanzielle Angelegenheiten zu klären. Von diesem Treffen kehrte sie aber nicht zurück und meldete sich auch nicht wie vereinbart bei ihrem neuen Partner, weshalb dieser die Exekutive einschaltete.

APA/red.