Österreich

Bub (11) und Familie in der Nacht abgeschoben

Heute Redaktion
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Die in Graz lebende Familie von Artyom soll in der Nacht auf Montag nach Armenien gebracht worden sein. "Hier entscheidet das Gesetz, nicht irgendein Bischof", argumentiert die FPÖ.

Der Fall einer armenischen Familie, die seit rund drei Jahren in Graz lebt, sorgte am Wochenende für Schlagzeilen: Der elfjährige Artyom war kurzzeitig untergetaucht, nachdem er von der geplanten Abschiebung erfahren hatte.

Der Bub verschwand am Freitag, am Sonntag wurde er wohlauf bei einem Freund in Wien gefunden und wieder zu seiner Familie gebracht.

Wie die "Kleine Zeitung" unter Berufung auf Aussagen von Freunden der Familie berichtet, wurden sie nur wenige Stunden später abgeschoben. Der Vater von Artyom war schon zuvor nach Armenien zurückgebracht worden. In der Nacht auf Montag wurden dem Bericht zufolge nun auch der Elfjährige, seine Mutter und seine drei Geschwister von Wien nach Yerevan geflogen. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht.

Nach Bekanntwerden der geplanten Abschiebung der als sehr gut integriert geltenden Familie, schaltete sich am Sonntag auch die Grazer Diözesanleitung ein und forderte ein humanitäres Bleiberecht.

FPÖ meldet sich zu Wort

Der steirische FPÖ-Landesparteisekretär Stefan Hermann nimmt den Fall nun zum Anlass, um die Asylpolitik der Regierung zu loben. "In Österreich entscheiden nicht irgendein Bischof, sondern das Gesetz und unabhängige Gerichte, wer abgeschoben wird! Illegale Asylanten haben das Land umgehend zu verlassen", kommentiert der Bezirksparteiobmann von Graz-Umgebung den entsprechenden Bericht der "Kleinen Zeitung".

(ek)