Österreich

Fall Julia Kührer: Republik droht Klage

Heute Redaktion
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Knalleffekt im Fall Julia Kührer: Ein ehemaliger Verdächtiger (26) droht der Republik mit einer Amtshaftungsklage. Die bei ihm durchgeführte Hausdurchsuchung sei illegal gewesen, hatte das Oberlandesgericht Wien zuvor geurteilt.

Seit vier Jahren wird Julia Kührer aus Pulkau (NÖ) vermisst. Alle Hinweise verlaufen im Sand. Bis zum 10. Mai 2010 - als der Fall vermeintlich kurz vor der Lösung steht.

Razzien, Festnahmen

An jenem Tag finden im nördlichen Niederösterreich mehrere Razzien statt. Häuser werden durchsucht, drei Personen festgenommen. Der Hund eines 26-jährigen damals als Verdächtigen geführten Mannes wird erschossen. Zwei Tage später wird das Trio wieder auf freien Fuß gesetzt.

Amtshaftungsklage

Ein halbes Jahr nach den Vorfällen kommt Ungemach auf die Republik zu. Johannes Öhlböck, der Anwalt des 26-Jährigen, droht der Republik mit einer Amtshaftungsklage. Der Advokat hatte den Fall vor das Oberlandesgericht Wien (OLG) gebracht. Der Senat gibt Öhlböck recht - die Faktenlage sei zu dünn, die Hausdurchsuchung daher nicht zulässig gewesen.

"Hier wurden 18 Feuerstöße auf einen Hund abgefeuert. Eine Wohnung wurde devastiert. Und mein Mandant hat sicher ein bleibendes Trauma und begehrt dafür einen Schadenersatzbetrag von rund 10.000 Euro", begründet Öhlböck seinen Schritt.