Österreich

Fall Paulina: Stiefvater und Sohn nach Geständnis in...

Heute Redaktion
Teilen

Nach dem Mord an einer 14-Jährigen in Bad Ischl hat die Haftrichterin des Landesgerichtes Wels am Freitagnachmittag über die beiden Verdächtigen, den 48-jährigen Stiefvater des Opfers und seinen 19-jährigen Sohn, die U-Haft verhängt. Das gab die Staatsanwaltschaft Wels in einer Presseaussendung bekannt. Vor der Polizei hatten die Beschuldigten bereits am Mittwoch ein Geständnis abgelegt.

Ihr Geständnis hatte auch zur Auffindung der Leiche geführt, berichtete die Staatsanwaltschaft in ihrer Mitteilung. Sie war auf einem Grundstück in der Ortschaft Radau in St. Wolfgang in einem möglicherweise vorbereiteten Loch vergraben. Tatwaffen dürften eine Taschenlampe sowie ein Strick gewesen sein.

Die kriminaltechnische Auswertung der gesicherten Spuren werde fortgesetzt. Mit dem Ergebnis rechne man in einigen Wochen. Weitere Details könnten derzeit aus kriminaltaktischen Gründen nicht genannt werden.

Das Mädchen verschwand Dienstag früh auf dem 300 Meter langen Weg zur Bushaltestelle. Bereits nach kurzer Zeit leitete die Polizei eine Fahndung nach zwei Verdächtigen ein, dem Stiefvater des Mädchens, von dem sich seine aus Deutschland zugewanderte Mutter vor kurzem getrennt hatte, sowie dessen Sohn. Ihr Auto war zur fraglichen Zeit bei der Bushaltestelle, von der das Opfer zur Schule fahren wollte, gesehen worden.

Blutverschmierte Rückbank gefunden
Nach derzeitigen Erkenntnissen passten die beiden Männer sie dort ab, zerrten sie in ihr Auto und töteten sie durch Schläge gegen den Kopf. Die Leiche verscharrten sie auf einem Grundstück nahe des Schwarzensees in einem möglicherweise vorbereiteten Loch. Die blutbefleckte Rückbank des Autos wurde in einem Gebüsch in Niederösterreich entsorgt und später von der Polizei gefunden.

Noch am Dienstag seien die beiden Männer angehalten und befragt worden, so Erich Allmer vom Landeskriminalamt. Sie hätten sich zunächst in Widersprüche verwickelt, waren letztlich aber doch geständig.

Rätseln über Motiv
Zum Motiv der mutmaßlichen Täter hüllten sich sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft bisher unter Hinweis auf kriminaltaktische Gründe in Schweigen. In Bad Ischl wird gemutmaßt, dass sich der 48-Jährige an der Mutter des Mädchens für die nicht verarbeitete Trennung rächen wollte. Auch ein sexuelles Motiv kann nicht ausgeschlossen werden.

APA