Österreich

Falsche Diätpillen und Viagra verkauft

Heute Redaktion
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Bild: AFP

Ein 62-jähriger Vorarlberger ist wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs und wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zu vier Jahren unbedingter Freiheitsstrafe verurteilt worden. Er soll in einer Bande mit gefälschten Tabletten gehandelt haben, unter anderem mit aus Asien stammende Potenz- und Diätpillen.

Seine Frau, die bei den betrügerischen Geschäften mithalf, wurde zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Laut Anklage war der Bregenzerwälder von 2008 bis 2011 an einen internationalen Online-Handel mit den Pillen beteiligt, bei dem sein Sohn und zwei Deutsche als Drahtzieher gelten. Der Pensionist soll in dem Zeitraum unlautere Geschäfte mit gefälschten Diätpräparaten und diversen Potenzmitteln getätigt haben.

Er soll imitiertes "Viagra" in Asien eingekauft, im Internet beworben und verkauft haben. Dabei soll ein Schaden von über fünf Millionen Euro entstanden sein.

Gericht

Der vorsitzende Richter Norbert Melter reduzierte den Tatzeitraum in der Verhandlung allerdings aus Beweisgründen und setzte ihn mit Juli 2008 bis Sommer 2010 an. Zudem hielt der Richter einen Schaden von lediglich einer Millionen Euro für plausibel, genaue Zahlen waren nicht zu ermitteln.

Auch Ehefrau beteiligt

Die Ehefrau des 62-Jährigen stand ebenfalls wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs vor Gericht. Sie soll rund 3.600 Kuverts zur Post gebracht und so die Pillenbestellungen verschickt haben, obwohl sie wusste, welchen Inhalt die Umschläge enthielten.

Pro Kuvert erhielt sie 1,50 Euro, manchmal etwas weniger. Weil sie nur in einer untergeordneten Rolle tätig war, wurde sie zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt.

Beide Angeklagten akzeptierten die Schuldsprüche, Staatsanwalt Manfred Melchhammer gab keine Erklärung ab. Die sichergestellten Gelder in Höhe von rund 13.000 Euro, die aus den Geschäften des Ehepaares stammen sollen, werden eingezogen.