Wien

Falsche Heimhilfe stahl Seniorin Schmuck um 5.000 Euro

Eine falsche Helferin brachte eine 97-Jährige in Wien-Penzing um Gold, Schmuck und Bargeld. Vor dem Diebstahl duschte die Unbekannte ihr Opfer…

Thomas Peterthalner
Trickdiebin gab sich in Wien-Penzing als Heimhelferin aus.
Trickdiebin gab sich in Wien-Penzing als Heimhelferin aus.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

"Meine Mutter ist 97 Jahre alt und kann nicht mehr alleine raus. Sie hat seit 2017 eine Heimhilfe", erzählt Tochter Maria B. (Name geändert) aus Wien. Bisher funktionierte alles problemlos. "Doch am 31.05.2023  wurde meine Mutter von einer Betrügerin, die sich als Heimhilfe ausgegeben hat, bestohlen!" Normalerweise kommt dieselbe Rot-Kreuz-Mitarbeiterin zu der betagten Wienerin. Doch die Frau ist derzeit auf Urlaub, die 97-Jährige wird in ihrer Wohnung in Wien-Penzing vorübergehend von Vertretungen betreut, die sie nicht kennt. Das dürfte eine Unbekannte ausgenutzt haben. 

Tochter fiel auf Trick herein

Die Verdächtige dürfte selbst eine Pflegeausbildung haben, sie spielte ihre Rolle so gut, dass nicht einmal die Tochter den Trick bemerkte. "Ich bin zwei Mal die Woche bei meiner Mutter und bringe ihr die Einkäufe vorbei. Auch am 31.5.2023 war ich dort, habe die Frau angetroffen und nicht bemerkt, dass sie eine Betrügerin ist", erzählt Maria B. "Ich sagte nach dem Eintreten in die Wohnung 'ich bin die Tochter', sie sagte 'ich bin die Heimhilfe'. Ausweis habe ich keinen verlangt, mein Fehler, wie ich nun weiß", ärgert sich die Wienerin. 

Zwei Heimhilfen an einem Tag 

"Jeden Abend telefoniere ich mit meiner Mutter und sie erzählt, wie der Tag war. Im Zuge des Gespräches erwähnte sie, dass an diesem Tag zwei Heimhilfen bei ihr waren." Maria B. wurde misstrauisch und fragte beim zuständigen Roten Kreuz nach. Dabei stellte sich heraus, dass ein Pfleger zwischen 8 Uhr und 9 Uhr vormittags bei der 97-Jährigen zuhause war. Dabei handelte es sich um die "echte" Vertretung der beurlaubten Heimhilfe. 

Falsche Helferin duschte Pensionistin

"Die Frau kam ca. eine Stunde später, hat angeläutet, meine Mutter hat sie in die Wohnung gelassen. Die Frau sagte 'ich bin Heimhilfe, was kann ich tun'. Meine Mutter war zwar verwundert, hat aber gesagt 'sie können mir beim Duschen helfen'. Ich bin dazugekommen, als meine Mutter auf ihrem Badestuhl in der Dusche saß. Diese Frau war sehr gut über die Arbeitsweise einer Heimhilfe informiert."

"Wie ich erfahren habe, dass nur eine Person, nämlich der Mann, vom Roten Kreuz zu meiner Mutter geschickt wurde, bin ich sofort zu meiner Mutter gefahren. Ich habe gemeinsam mit ihr festgestellt, dass ihr gesamter Goldschmuck gestohlen wurde und auch Bargeld." Der Schaden beträgt ungefähr 5.000 Euro. Die Verdächtige übersah in der Eile aber angeblich einen größeren Geldbetrag in der Wohnung. 

Wienerin warnt vor neuer Betrugs-Masche

"Ich habe sofort die Anzeige beim zuständigen Kommissariat gemacht." Maria B. möchte vor der neuen Betrugsmasche mit falschen Heimhilfen warnen. Die Verdächtige war angeblich ca. 1.70 Meter groß, sie hatte dunkle, zusammengebundene Haare, sprach gutes Deutsch mit leichtem Akzent. "Ich bin auf sie reingefallen und seither auch sehr aufgeregt." 

Polizei ermittelt 

Die Polizei ermittelt, will zu dem Fall aber keine Details preisgeben. "Grundsätzlich kann man sagen, dass gerade im Bereich der Betrugsarten der Fantasie der Täter und Täterinnen offenbar keine Grenzen gesetzt sind", so eine Sprecherin der Wiener Polizei. Bisher seien keine weiteren Fälle mit "falschen Heimhilfen" bekannt. "Einzelne Fälle können wir in der Großstadt Wien aber natürlich nicht ausschließen."

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