Wien

Falsche "Polizisten-Bande" treibt Unwesen in Wien

Allein am Dienstag wurden Pensionisten in mehreren Wiener Bezirken Opfer von betrügerischen Gaunern. Die Verdächtigen geben sich als Polizisten aus.

Maxim Zdziarski
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Polizeibeamte auf Streife in Wien
Polizeibeamte auf Streife in Wien
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Eine 82-jährige Pensionistin aus Wien-Hietzing wurde mehrmals von einem vermeintlichen Polizisten telefonisch kontaktiert. In den manipulativen Telefongesprächen soll der Unbekannte der Frau erzählt haben, dass es Einbrecher auf ihre Wohnung abgesehen hätten. Die Dame solle daher "zum Schutz“ ihr Erspartes und Wertgegenstände an einen "Kollegen", einen zweiten angeblichen Polizisten, aushändigen.

Der zweite unbekannte Täter begleitete daraufhin die Frau zu mehreren Bankfilialen, wobei er niemals mit der Frau gemeinsam die Bank betreten haben soll. Das Opfer hob daraufhin insgesamt knapp 60.000 Euro ab und übergab sie dem Komplizen. Am Ende soll der Mann die Frau noch nach Hause begleitet haben, wo sie ihm noch Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro aushändigte.

Manipulative Telefongespräche

Ein 95-jähriger Floridsdorfer soll von einem angeblichen Polizisten telefonisch kontaktiert worden sein. Auch hier soll dem Opfer am Telefon eingeredet worden sein, dass es Einbrecher auf dessen Wohnung abgesehen hätten. Der Mann wurde in den manipulativen Telefongesprächen dazu bewegt, seine gesamten Wertgegenstände (Schmuck, Goldbarren und –münzen) im Wert von ca. 40.000 Euro vor seine Wohnungstüre zu legen. Dort wurden sie von einem Unbekannten abgeholt.    

Unfall-Trick brachte Täter 50.000 Euro

Wien-Liesing: Eine 82-jährige Pensionistin aus Wien-Liesing wurde ebenfalls von einer angeblichen Polizistin telefonisch kontaktiert. In dem Gespräch wurde dem Opfer eingeredet, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall gehabt haben soll und festgenommen worden sei. Die angeblich festgenommene Tochter würde nur gegen eine erhebliche Kaution wieder freikommen.

Die besorgte Pensionisten ließ sich dazu manipulieren, zu einem späteren Zeitpunkt einer unbekannten Täterin vor dem Stiegenhaus Bargeld sowie Schmuck im Wert von ca. 50.000 Euro auszuhändigen. Erst nach der Übergabe kontaktierte das Opfer ihre Angehörigen, die umgehend die echte Polizei verständigten.

Polizei warnt vor falschen Beamten

Die Wiener Polizei appelliert nun an die Bevölkerung bei solchen Tricks vorsichtig zu sein: "Werte Bürger, es ergeht das dringende Ersuchen an Sie alle, gegen diese Betrugshandlungen vorzugehen – bitte warnen Sie Ihre Eltern und vor allem die ältere Generation, suchen Sie aktiv das Gespräch."

Es werden alle ersucht mit ihren Verwandten und Bekannten immer selbst zu reden, sollte die behauptet werden, dass sie in Not seien und dringend Geld benötigen würden.

"Bitte beachten Sie auch, dass die Polizei NIEMALS Bargeld oder Wertgegenstände zur Aufbewahrung oder zum Schutz fordert! Schämen Sie sich nicht, kritisch zu sein – lassen Sie sich die Dienststelle und die Dienstnummer nennen, LEGEN Sie AUF, erkundigen Sie sich und erstatten Sie im Zweifelsfall eine Anzeige bei der nächstgelegenen Polizeiinspektion!"

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