13 Vorwürfe lang ist die Anklageschrift gegen Lara K., die sich derzeit vor Gericht verantworten muss. Der Transfrau werden Amtsanmaßung, Missbrauch von Titeln und Abzeichen, Verstoß gegen das Waffengesetz, Verstoß gegen Weisungen während der Führungsaufsicht und Besitz von pädokriminellen Bildern vorgeworfen. Begangen im Zeitraum zwischen April und August 2019.
Lara K. besorgte sich eine Polizeivollausrüstung: Schlagstock, Handschellen, Reizgas, Koppel, Schutzweste und eine Schreckschusswaffe. Damit zog sie schon 2018 durch die Stadt, maßregelte Menschen, half den echten Polizisten bei einer Festnahme. Schließlich flog sie ein erstes Mal auf und erhielt ein gerichtliches Verbot, sich als Polizistin auszugeben.
Doch im August 2019 wurde die vermeintliche Polizistin festgenommen. Wieder hatte sie sich als Ordnungshüterin im öffentlichen Raum aufgehalten, dort fiel sie einer echten Polizeipatrouille auf, woraufhin ihr Schwindel erneut aufflog. Zum Verhängnis wurde ihr wohl, dass sie trotz hoher Temperaturen die dicke Polizeijacke trug.
Die Vergehen in Lara K.s Strafregisterauszug reichen lange zurück. 2014 war sie noch als Ömer K. zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden, unter anderem wegen einer Sexualstraftat.
Doch 2020 folgten Gewalttaten. Ömer K. raubte an Geldautomaten mehrere Bankkunden aus, gestand vor Gericht und wurde Anfang 2021 zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Im aktuellen Prozess, der am Donnerstag weitergeht, sagt sie: "Bis auf die Kinderpornografievorwürfe gebe ich alles zu", wird die Angeklagte im "Tagesspiegel" zitiert. Wie solche Bilder auf ihr Handy kamen, wisse sie nicht. K.: "Ich war lediglich auf Pornoseiten unterwegs, wurde eventuell mit anderen Seiten verlinkt. Als ich die Anzeige bekam, war ich schockiert. Kinderpornografie finde ich widerlich!"