Österreich

Falscher "Notarzt" stellte auch Totenschein aus

Heute Redaktion
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Bild: Daniel Schreiner

Seit 1998 war Karl I. als falscher Arzt in NÖ unterwegs, stellte dabei sogar den Tod einer Frau fest. Am Montag fasste er 21 Monate bedingte Haft (nicht rechtskräftig) aus. Und: Es wird weiter ermittelt.

Mit einer abgeschlossenen Mechanikerlehre hatte Karl I. (59, Name geändert) jahrelang illegal als Notarzt gewerkt – am Montag endete der Pfusch vor dem St. Pöltener Richter. Beim Prozess kam Brisantes ans Licht. Seit dem Bundesheer mit dem Sanitätsvirus infiziert, leistete Karl I. jahrelang Rettungshilfsdienste, lernte 1998 eine echte Ärztin kennen und lieben. Mit deren Nachnamen gab sich Karl I. als Dr. H. aus, war Rennarzt bei Sportveranstaltungen, kassierte dafür Tausende Euro, schickte mit einem gefälschten Stempel Berichte an die Sportkommission.

Sogar den Tod einer Frau bescheinigte der Kurpfuscher. Vor Gericht weinte der Angeklagte: "Es war ein Riesensch..." Das sah auch der Richter so: 21 Monate bedingte Haft wegen gewerbsmäßigen Betruges. Und: Die Ermittlungen gegen Karl I. gehen weiter – er könnte durch die Behandlungen Patienten verletzt haben. Auch für seine Partnerin, die echte Medizinerin, wird es jetzt eng – sie könnte den Pfusch gedeckt haben.