Österreich

Falscher Physiotherapeut verkaufte Fleischwaren – Haft!

Ein vorbestrafter Deutscher massierte Kunden erst und kassierte sie dann ab – auch in dem er ihnen Wurstwaren andrehte – mit dem Geld verschwand er.

Christian Tomsits
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Der Angeklagte auf dem Fahndungsfoto und vor Gericht (r.)
Der Angeklagte auf dem Fahndungsfoto und vor Gericht (r.)
LPD Wien, privat

Joachim F. massierte – oft schmerzhaft – dann kassierte er: Seinen Opfern bot der am 9. September 2020 geschnappte deutsche Staatsbürger weitere Behandlungen an, verkaufte Bandagen, Schuheinlagen und sogar Wurstwaren um tausende Euro. Auf seiner Visitenkarte gab er sich als Physiotherapeut aus, sagte seinen Kunden er habe schon für den österreichischen Skiverband (ÖSV) gearbeitet.

Deutscher hat bereits 15 Vorstrafen

Am Freitag stand der 37-jährige einschlägig Vorbestrafte reumütig in Wien wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs vor Gericht. "Ich bekenne mich schuldig", sagte er. Einige Opfer wurden trotzdem in den Zeugenstand gebeten. Sie nahmen das Angebot einer Probemassage als Zusatzangebot im vergangen Jahr in einer auf Schönheit- und Kosmetik spezialisierten Arztpraxis entgegen: "Wir waren mit der Massage sehr zufrieden", sagten eine Salzburgerin und eine Linzerin unisono.

Anwalt Andreas Reichenbach verteidigte

Andreas Reichenbach verteidigte den falschen Masseur.
Andreas Reichenbach verteidigte den falschen Masseur.
Sabine Hertel

Verspannungen verursachte nur, dass es trotz Vorausbezahlung mehrerer "Behandlungen" nie zu weiteren Terminen kam. Auch die meisten Wurstkunden (die der Betrüger in Gashäusern ansprach) warten bis heute auf die Waren: "Ja, ich habe kassiert, aber mein Lieferant fiel mir leider aus." Verteidiger Andreas Reichenbach meinte: "Meinem Mandanten ist die ganze Sache über den Kopf gewachsen – er hatte zu der Zeit auch mit Alkoholproblemen zu kämpfen." Das Urteil des Richters nahm der Angeklagte widerspruchslos zur Kenntnis: Zwei Jahre unbedingte Haft, bereits rechtskräftig.

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